Montag, 6. September 2010

Anwaltshure

Auf in den ersten Teil
Sehr wichtig bei so einem Buch ist die Sprache. Wird diese nämlich zu plump und obszön, kann auch der beste erotische Roman schnell in der Beliebtheitsskala ganz nach unten rutschen. Wegen der vielen positiven Rezensionen bisher habe ich mir aber einiges von diesem Buch versprochen und daher auch die ersten Seiten, da die Handlung spannend und die Charaktere aufregend wirkten, mit viel Begeisterung gelesen.

Die englische Upperclass
Viele Leserinnen können sich gut in die Hauptprotagonistin Emma versetzten da dieser Charakter, anders als in manch anderen Büchern, sehr alltäglich und natürlich beschrieben wurde. Sie ist am Land aufgewachsen und ihre Familie war zwar nicht arm, jedoch hatten sie auch nie viel Geld gehabt. Außerdem hatte sie mit ein paar Pfunden zu viel auf den Hüften zu kämpfen und in ihrem Job lief auch alles schief, was nur schief laufen konnte. Bis eines Tages ein Brief in ihr Haus flatterte, an dessen Bewerbung sie sich kaum noch erinnern konnte.

Emma hatte nun ein Bewerbungsgespräch in einer der führenden Anwaltskanzleien Englands vor sich. Sie hatte weder Erfahrungen als Sekretärin, noch als Gehilfin und daher hatte sie sich kaum vorstellen können, dass dieser Brief keine Absage enthielt. Voller Tatendrang und mit dem Hintergedanken professionell und elegant zu wirken, zwängte sie sich in ein billiges Kostüm das sie vom Wühltisch ergattert hatte. Vielleicht konnte sie ja mit ihrem Aussehen überzeugen und endlich ihren Job in der miesen Buchhandlung aufgeben, in der sie sowieso viel zu wenig Geld verdiente.
In der Kanzlei angekommen erwartete sie schon die Sekretärin, die wie ein Model aussah. Wie kam es dazu, dass so eine hübsche Frau nicht eher einen anderen Beruf in Erwägung zog, als hinter dem Schreibtisch zu sitzen und auf der Computertastatur zu tippen? Mit einem Lächeln erklärte die Sekretärin kurz darauf, dass Mr. McLeod schon auf Emma warten würde. Als die großen Türen aufschwangen, wurde die Frau vom Land sofort in Dunkelheit gehüllt. Erst nachdem sich ihre Augen an diese Finsternis gewöhnt haben, konnte Emma den Mann erkennen, der von seinem Computermonitor angestrahlt wurde. Einige Minuten blieb sie in dem Raum stehen, als sie sich dann zögernd in Bewegung setzte. Mr. McLeod würdigte sie keines Blickes und bevor noch mehr Zeit verstreichen konnte, entließ er sie auch schon wieder aus ihrem sogenannten Bewerbungsgespräch. Emma war zum heulen zumute. Was war da denn vorgefallen? Sie gab alle Hoffnungen auf diesen besseren Job auf und fand sich mit dem Gedanken ab für immer für einen widerlichen Typen in einer stinkenden Buchhandlung zu arbeiten.

Es war wie ein Wunder als Emma nochmal zu Mr. McLeod bestellt wurde. Diesmal durfte sie sich diese Chance nicht durch die Finger gleiten lassen und so zog sie sich ein aufreizendes Outfit an. Auch der Anwalt war begeistert von dieser Aufmachung und so bot er ihr einen ungewöhnlichen Job an. Sie sollte als Begleitung seiner Klienten zur Verfügung stehen und ob mehr passieren sollte, konnte sie sich selbst aussuchen. Emma würde bestimmt Spaß daran haben aber sie war doch keine Hure. Kühl lehnte sie das Angebot ab, doch Mr. McLeod war nicht so einfach von seiner Idee abzubringen.

Cover
Genauso wie man es sich in der Londoner Upper Class vorstellt, ist auch die Frau auf dem Bild in einem edlen und sündig teurem Raum abgebildet.

Fazit
Die Handlungen am Anfang und am Ende des Buchs sind wirklich gut, doch mittendrin verlieren die Charaktere an Glaubwürdigkeit wodurch die Geschichte auch ziemlich platt wirkt. Zwar sind immer wieder einige gute Stellen dabei, überhaupt wenn Emma mit ihren ungewollten Gefühlen zu kämpfen hat, jedoch scheint als ob es einfach nur wichtig wäre die Erotik nicht zu kurz kommen zu lassen. Ich bin trotzdem neugierig auf den zweiten Teil und hoffe, dass die Charaktere dann nicht mehr ganz so oberflächlich rüberkommen.

Irie Rasta Sistren dankt blue panther books herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

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