Mittwoch, 15. September 2010

Sternendiebe

Tansania von seinen guten und schlechten Seiten
Da es vielen Leuten ein großes Anliegen ist den Menschen in Afrika zu helfen, damit diese die für sie kaum leistbaren Schulen besuchen oder sich etwas zu Essen kaufen können, besuchen besonders Europäer und Amerikaner immer wieder den schwarzen Kontinent. Solche großartigen Taten werden mit einem so unglaublichen Lächeln der Einwohner belohnt, dass man weiß, das Richtige getan zu haben. Auch Nicole ist einer dieser Menschen, die in Tansania nicht nur viel Freude an der Arbeit sondern auch ihre große Liebe findet.

Juma der Straßenjunge
Inzwischen sind Nicole und Juma verheiratet und erleben gemeinsam immer noch viele Abenteuer. Doch bevor es erst einmal soweit kam waren viele Aufgaben zu bewältigen, viele Wege zu gehen und viele Bräuche zu verstehen. Juma wollte unbedingt, dass seine Lebensgeschichte aufgeschrieben wird, damit alle sie lesen können denen es ähnlich ergangen ist wie ihm. Doch der Deal war, dass Nicole seinen Wunsch erst erfüllen würde, wenn er von den Drogen loskommt die sein Leben zwar ertragbar jedoch um so vieles schwieriger gemacht haben. Natürlich war Juma sofort damit einverstanden, denn auch er sah, dass es so nicht weitergehen konnte. Trotzdem sollte es eine lange Prozedur werden bis er sein Leben endlich im Griff haben würde.

Nicole war als Studentin nach Tansania gekommen und nachdem sie ihre Arbeit erledigt hatte, gönnte sie sich noch einige Monate in dem afrikanischen Land, das so viel Armut beherbergte. Ihre Aufenthaltsgenehmigung ließ sich problemlos verlängern, denn als Weiße hatte man sogar hier einen höheren Rang, denn man galt hier immer als reich und daher auch angesehen. Wie so oft war sie auch dieses Mal wieder auf dem Weg zu einem ihrer tansanischen Freunde, der sozusagen immer die Vermittlung zwischen Nicole und anderen Leuten spielte. Wollte man wissen wo sie sich gerade befand, brauchte man nur ihn zu fragen. Die Straßen von Dar es Salaam waren voller Straßenkinder aber der junge Mann, der Nicole plötzlich mit Hallo Schwester! begrüßte, wirkte so gar nicht wie einer von ihnen. Sein weißes T-Shirt und seine sauberen Hosen ließen ihn eher wie ein Muttersöhnchen wirken. Wie unrecht Nicole damals hatte, sollte sie aber erst später herausfinden. Immer wieder begrüßte er die Deutsche und schon bald entwickelte sich daraus ein herzliches Ritual.
Als Nicole aber dann herausfand, dass Juma schon lange auf der Straße lebte, da seine Mutter gestorben ist als er noch ein kleiner Junge war und sein Vater ihn aus dem Haus gejagt hatte, musste sie ihm einfach helfen. Fast jeden Tag begegneten sie die zwei und aus diesen Treffen wurde bald eine innige Freundschaft. Sie versorgte ihn immer wieder mit Geld damit er einen Schuhstand eröffnen konnte und wenigstens immer regelmäßig zu Essen hatte. Doch dann kam der Tag an dem Nicole nach Deutschland zurück fliegen musste, da ihr eigenes Geld für sie selbst nicht mehr ausreichte. Sie versprach Juma bald wieder zu kommen, doch er war schon so oft belogen worden, dass er auch das nicht glauben konnte.

Als Nicole dann wirklich wieder in Dar es Salaam auftauchte war Juma völlig überrascht. Alle hatten ihm seine winzigsten Hoffnungen ausgeredet. Doch nun stand sie wirklich vor ihm und sein Leben sollte von nun an besser werden. Gemeinsam mit seiner Freundin wollte er ab jetzt seiner Drogensucht den Rücken kehren und sein eigenes Haus kaufen. Doch um diesen Traum zu erfüllen musste er Geld verdienen und dafür sollte er mit Nicole nach Deutschland gehen. Doch die Einreise war schwer. Eine Hochzeit würde vieles erleichtern und außerdem liebten sich die beiden auch. Trotzdem sollte der Kulturunterschied in Deutschland und der Schnee ein Schock für Juma werden.

Cover
Auf einem typisch afrikanischen Hintergrundbild sind zwei Fotos von Nicole und einigen Kindern, sowie mit ihr und Juma zu sehen.

Fazit
Solche Menschen wie Nicole Mtawa braucht die Welt. Es ist die Liebe und Freude den Menschen gegenüber, die die junge Studentin so handeln ließen. Nicht nur Jumas Leben hat sie verändert, auch in Indien konnte sie Kindern helfen ein besseres Leben zu führen. Nicoles Lebenserfahrung in den kurzen Jahren in Afrika sind erschreckend und zugleich bewundernd ehrlich geschildert, sodass man nur Hochachtung für diese Art von Menschen fühlen kann.

Irie Rasta Sistren dankt Droemer Knaur herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

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