Montag, 23. November 2009

Midnight Breed - Gesandte Des Zwielichts

Von Berlin nach Boston
Andreas Reichen ist in den bisherigen Romanen der Midnight Breed Reihe nur als Nebenfigur aufgetaucht, welcher dem Orden mit einigen Gefallen schon öfters zu einem Sieg verholfen hatte. Als man aber dann im fünften Teil erfuhr, dass sein Dunkler Hafen in Deutschland und seine Familie, die dort lebte, blutrünstig hintergangen und verbrannt worden war, hätte man sich denken können, dass dieser Stammesvampir im nächsten Teil die männliche Hauptrolle spielen würde. Denn für ihn galt es jetzt nicht nur, seine Familie zu rächen, sondern auch Helene, seine menschliche Geliebte, die in eine Lakaiin verwandelt wurde und dadurch ungewollt am Tod Reichens Verwandte verantwortlich war.

Flammen des Todes
Wilhelm Roth hatte veranlasst, Reichens Dunklen Hafen abzufackeln, seine Familie mit einzuäschern und ihm alles zu nehmen, was dem Vampir etwas bedeutete. Der Auslöser dieser blutigen Tat war zwar ein minimaler Grund gewesen, doch die Bloßstellung, die Roth daraufhin erfüllte, hatte sich in ihm festgesetzt. Er hatte sich auch Claire als Blutsverbündete genommen, nicht weil Roth sie liebte, sondern weil es Andreas war, der es tat. Seine oberste Priorität war es, Reichen leiden zu sehen, egal was er dafür in Kauf nehmen musste. Deshalb war es auch ein Kinderspiel, seine erste Stammesgefährtin Ilsa zu töten um an Claire ranzukommen, die sich trostsuchend an Wilhelm wandte, als Andreas sie verließ.

Andreas wusste, dass Roth dafür verantwortlich war, dass er seine Familie verloren hatte. Kurz bevor Helene in eine Lakaiin verwandelt wurde, hatte sie den Vampir aus der Agentur beschattet und Andreas Bericht erstattet. Das Einzige was ihn jetzt noch am Leben hielt, war der Gedanke daran, wie sehr Roth leiden würde, bevor er ihn qualvoll umbringen würde. Ob er bei dieser Tat am Ende selbst sterben sollte oder nicht, war ihm ziemlich egal. Andreas hatte die Kraft geerbt, seinen Körper vollständig von einer innerlichen und äußerlichen Hitze durchfluten zu lassen und Feuer zu kontrollierten und zu beherrschen, um es für seine Zwecke einzusetzen. So machte er sich auf den Weg zu Roths Dunklem Hafen in Hamburg, um diesen genauso grausam brennen zu lassen, wie es bei ihm in Berlin geschehen ist. Doch das war nicht sein einziges Ziel. Auch die Häuser und Wohnungen, die Roth besaß, sollten schon bald nicht mehr existieren.
Andreas hatte den Vorteil, dass jeder dachte, er wäre bei dem Brand, der seinen Dunklen Hafen zerstört hatte, umgekommen. Niemand würde mit ihm oder seinen Angriffen rechnen und das machte Reichen noch gefährlicher. Doch seine alte Liebe zu Claire machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Sie bewohnte eines von Roths Anwesen, das nun auch nur noch Asche war. Die junge Frau, die nur mit sehr viel Mühe vom Tod fliehen konnte, hatte über die Jahrzehnte nicht aufgehört Andreas zu lieben und auch in ihm stiegen nun wieder alte Gefühle hoch. Nachdem Claire erfahren hatte, zu was ihr im Blute verbundener Mann fähig war, beschlossen Andreas und sie den Orden zu kontaktieren und die Stammeskrieger um ihre Hilfe zu bitten, um Roths dunkle Pläne aufzuhalten, der auch einer von Dragos‘ Verbündeten war.

Dragos war nicht unvorbereitet gewesen, auf den Angriff der barbarischen Krieger, die sich der Ordnen nannten. Durch Roths Blutsverbindung mit Claire, die sich mit dem Feind verbündet hatte, wusste er, dass diese einen Überfall planten und konnte so einige Maßnahmen festlegen um die Stammeskrieger, die ihn schon einmal vertrieben haben, in eine Falle zu locken. Er würde sie in eine Zelle sperren, die anstatt von Gitterstäben, von, für Vampire tödliches UV-Licht umringt war und sie von seinen Gen-Eins Züchtungen erschießen lassen. So würde die Prophezeiung nicht in Erfüllung gehen, die er in den Augen der kleinen Mira noch vor einigen Monaten gesehen hatte.

Cover
Man kann annehmen, dass der Mann Andreas Reichen darstellen soll, der mit teurem Anzug auf einem rotbraunem Hintergrund abgebildet ist. Die untere Hälfte ist, wie typisch für die Lara Adrian Reihe, mit fliegenden Fledermäusen umschwärmt.

Fazit
Auch dieser Teil hat mich kaum noch aufhören lassen zu lesen. Obwohl das Muster vom ersten Teil der Reihe auch in den Folgenden immer wieder auftaucht, und so auch im sechsten Band, erfindet die Autorin um diese typische Liebesgeschichte eine spannende Story, die neben Action auch viel Gänsehaut bietet. Eine fast perfekte Kombination, wäre da nicht die Tatsache, dass die ehemaligen oder zukünftigen Hauptpersonen, sehr in den Hintergrund geschoben werden.

Irie Rasta Sistren dankt LYX herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

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