Donnerstag, 25. März 2010

H.P. Lovecrafts Bibliothek Des Schreckens - Der Kosmische Schrecken

Lovecrafts Horror
Gleich vorweg: Der Name Howard Phillips Lovecraft war mir kein Begriff. Erst Gespräche mit meinem Vater über seine Lieblingsliteratur als Student in den frühen 70er Jahren machten mich mit diesem Autor des Phantastischen bekannt. Seine begeisterten Erzählungen haben mich veranlasst, die jetzt von Andreas Diesel und Frank Festa neu übersetzten Grusel- und Horrorgeschichten Lovecrafts in der Neuauflage zu lesen. Die letzten Worte der Erzählung Die Ratten im Gemäuer haben sich mir tief eingeprägt: Die Ratten, die Ratten im Gemäuer. Als ich die anderen Erzählungen in diesem Band las wurde mir klar, weshalb Lovecraft zu einer Art Kultautor geworden ist, obwohl seine Sprache heute oft reichlich antiquiert und gekünstelt anmutet, was die Neuübersetzung nach Möglichkeit auszugleichen versucht hat.

Verschiedene Versionen zu Der Schatten über Innsmouth
In einer der bekanntesten Erzählungen Lovecrafts verfolgen den Held in einer fiktiven Hafenstadt an der Nordostküste der USA unheimliche Geschichten und Ereignisse äußerster Dekadenz. Die Einwohner von Innsmouth fallen durch eigenartiges Aussehen und Gehabe auf, die an eine langsame Angleichung an Meereswesen erinnern. Es stellt sich heraus, dass einer der Einwohner, Obed Marsh, durch seine Heirat mit einer aus Polynesien stammenden und einem seltsamen Kult angehörigen Frau seine Nachkommen mit einem eigenartigen Virus infiziert hat, das im Verlauf einiger Generationen aus gewöhnlichen Menschen eigenartige Fischwesen macht, die sich zu unheimlichen Feiern weit draußen im Meer versammeln. Dort huldigen sie einer auf dem Meeresgrund brütenden grauenhaften, außerirdischen Gottheit. Wie sich am Ende dann herausstellt, bemerkt der Held der Geschichte, dass er selbst auch zu diesen unheimlichen Fischwesen gehört.

Das besondere Verdienst dieser neuen Ausgabe ist es, die Geschichte in mehreren Textfassungen und mit zusätzlichen Anmerkungen herausgegeben zu haben. Viele andere Geschichten lassen einem in der heutigen Zeit zwar keinen Schauer mehr über den Rücken laufen, jedoch sind diese trotzdem immer noch unheimlich erzählt. Man muss Lovecraft zu Gute halten, dass seine Monster nicht die üblichen Gespenster, Werwölfe oder Vampire sind, sondern unerklärliche außerirdische Wesen, die sich gelegentlich auf dieser Welt manifestieren. Auch die Helden sind keine muskelbepackten Männer, die alles kurz und klein schlagen und letztendlich immer Sieger über das Böse bleiben. Vielmehr sind sie schrullige Gelehrte und Altertumskundler, die zurückgezogen leben, ein wenig eigenwillig sind und mit ihren Forschungen oftmals selbst dem Wahnsinn verfallen. Genau das fasziniert einen an diesen Kurzgeschichten.

Cover
Der Hintergrund ist ganz in Schwarz gehalten, worauf nur die Schrift abgebildet ist und das Serienlogo mit zwei Totenköpfen, die zu den unheimlichen Geschichten passen.

Fazit
Für Leser, die schon die deutschsprachigen Erstveröffentlichungen der Schriften Lovecrafts weniger gruselig als lächerlich empfunden haben, bringt diese Neuauflage keinen wirklichen Gewinn. Aber für alle Lovecraft Fans ist der erste Band der sechsteiligen Serie, auch wegen seiner schönen Ausstattung, ein absolutes Muss, das in ihrer Bibliothek nicht mehr fehlen darf. Auch mich hat dieses Buch sehr begeistern können.

Irie Rasta Sistren dankt Festa herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

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