Interview: Claudia Toman

Claudia Toman wurde 1978 in Wien geboren. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie zu etwa gleichen Teilen in Mittelerde, Phantasien, Märchenmond und Derry, Maine. Nach dem Schulabschluss packte sie die Theatersucht und sie arbeitete als Regisseurin, Regieassistentin und Inspizientin in Wien, Tokio und Tel Aviv. Seit 2001 betreut sie die Vorstellungen der Kinderoper an der Wiener Staatsoper. 2009 erschien ihr Debütroman Hexendreimaldrei bei Diana, der zweite Roman, Jagdzeit wird im Mai 2010 erscheinen. Claudia Toman lebt als Untermieterin einer eigenwilligen Katzendame in Wien und arbeitet derzeit an ihrem dritten Roman.
Nun hat sie sich etwas Zeit genommen um mir folgende Fragen zu beantworten:

- Muss man Hexendreimaldrei gelesen haben um Jagdzeit zu verstehen?
Nein, überhaupt nicht. Es sind zwei abgeschlossene Geschichten. Es gibt ein paar Hinweise in Jagdzeit auf Hexendreimaldrei und Olivia entwickelt sich natürlich von Roman zu Roman, aber fürs Verständnis oder Lesevergnügen ist es absolut nicht notwendig.

- In Jagdzeit geht es wieder um die Wienerin Olivia?
Genau, diesmal allerdings verschlägt es die Großstadtfrau tief in die Berge und Wälder Salzburgs.

- Kannst du uns in drei kurzen Sätzen erklären worum es im zweiten Teil der Trilogie geht?
Es geht darum, dass man im Leben überhaupt erst lernen muss, was man sich wünscht. Olivia kommt einem mysteriösen Geheimnis auf die Spur, das die kauzigen Bewohner eines Bergdorfes gut hüten. Auf der Flucht gerät sie mitten in einen Wald und muss sich dort ihren Ängsten und jeder Menge seltsamer Waldbewohner stellen.

- In Hexendreimaldrei gibt es eine Szene in der es heißt, dass das tägliche Schreiben einen guten Autor ausmacht. Ich nehme an, auch du kannst keinen Tag verstreichen lassen ohne wenigstens einen Satz geschrieben zu haben?
Mittlerweile kann ich das schon, auch wenn ich immer ein schlechtes Gefühl dabei habe. Konsequenz bedeutet heute für mich, an der Story dran bleiben, den Faden nicht verlieren und mich auch mal aufraffen, wenn es vielleicht vor dem Fernseher gemütlicher wäre. Täglich mindestens ein Satz ist jedoch am Anfang eine gute Hilfe, um in einen Rhythmus hinein zu kommen und zu lernen, etwas zu Ende zu bringen.

- Kannst du uns vorab schon verraten worum es im dritten Teil gehen wird?
Der dritte Teil schließt ziemlich nahtlos an den zweiten an, jedoch wieder mit einem neuen Abenteuer. Olivia ist auf der Suche nach Adrian Alt, dem Detektiv, den sie im zweiten Buch kennengelernt hat. Doch um ihn zu finden, muss sie um die halbe Welt reisen, sich mit einer gefährlichen Macht anlegen und verstehen, wie das Universum wirklich funktioniert, was am Ende einen großen, großen Wendepunkt bedeutet.

- Woher bekommst du die Ideen zu deinen Büchern?
Das ist ganz unterschiedlich. Man schöpft aus dem, was einem täglich begegnet, aber auch aus dem, was man nur träumt oder sich wünscht. Oft lasse ich mich auch in Wikipedia vom Bauchgefühl von Link zu Link treiben, bis plötzlich etwas laut "Idee!" ruft.

- Hast du schon Pläne für neue Bücher?
Ja, mehrere. Intensiv arbeite ich derzeit an zwei Projekten, die eine Richtung ist Mysterykrimi, die andere All Age Urban Fantasy. Bleibt abzuwarten, was zuerst dran kommt.

- Hast du privat viel Zeit zum Lesen?
Viel Zeit nicht, ich muss sehr genau auswählen, aber ich lese, wann immer ich kann.

- Welches Genre bevorzugst du privat?
Wenn ich es mir aussuchen kann, schon eher phantastische Literatur, besonders Urban Fantasy und Mysterythriller, Horror von Stephen King, Krimis von Elizabeth George, dazu liebend gerne moderne japanische Literatur wie Murakami oder Yoshimoto und hin und wieder Liebesromane oder Chick Lit, allerdings nur Ausgewähltes.

- Welche drei Dinge würdest du auf einer einsamen Insel auf keinen Fall missen wollen?
Einen Computer mit Breitbandinternetanschluss, meine Katze zur Gesellschaft und eine Bibliothek von Lieblingsbüchern und Lieblingsfilmen. Damit komme ich eine Zeit aus. ;-)

Vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast.