Donnerstag, 19. August 2010

Der Himmel Über Maralal - Mein Leben Als Frau Eines Samburu-Kriegers

Christina und Lpetati
In ihrem ersten Roman schilderte die Autorin wie sie die Frau eines Samburu-Kriegers wurde und mit welchen Sitten und Bräuchen sie von nun an leben musste. Es war nicht immer leicht für die Europäerin, denn in Afrika zu leben war ganz anders als dort als Tourist ein paar Wochen oder vielleicht auch Monate zu verbringen. Doch die Liebe zu ihrem Mann ließ sie durchhalten und immer neue Hoffnung und Kraft schöpfen. Nun ist sie seit fast zwanzig Jahren mit Lpetati verheiratet, doch immer noch gibt es Ereignisse, die Christina zu schaffen machen.

Malaria
Christina hatte einige Zeit bei ihrer Familie in Deutschland verbracht und nun war sie wieder am Weg nach Kenia, zu ihrer anderen Familie und vor allem zu Lpetati. Sie vermisste ihn und ihre Tiere, all die Kühe und Ziegen wie auch Hühner und Hunde. Doch was sie dort erwartete, hätte sie nicht einmal zu träumen gewagt. Die Begrüßung der Kinder, Verwandten und Freunde fiel herzlich aus, doch Lpetati fehlte hier. Der einstmals so schöne und stolze Samburu wartete im Haus auf Christina und da erst sah sie, wieso alle anderen so einen bedrückten Gesichtsausdruck hatten. Lpetati war bis auf die Knochen abgemagert und sah sehr krank aus. Immer wieder betonte er, wie glücklich er war, dass Christina endlich wieder nach Kenia gekommen ist, denn sein Leben würde bald vorbei sein. Es sah wirklich schlimm um den Samburu aus, denn heftiges Fieber suchte ihn heim und seine Hustenanfälle waren auch sehr gravierend. Christina war aufgebracht, dass die Familie Lpetati so schnell seinem Schicksal überlassen hatte. Zuerst hatten sie ihn zwar noch mit Essen versorgt, da er wegen seiner Krankheit nicht selbst im Stande war sich um eigenes Essen zu kümmern, doch je schlimmer sein Malaria wurde, desto mehr machten die Leute einen Bogen um den Kranken. Christina musste jetzt schnell handeln, denn jede Sekunde zählte und auch der Arzt, der Lpetati untersucht hatte, meinte, dass ein Tag später schon zu spät gewesen wäre.

Lpetati musste nun über neuen Monate im Krankenhaus verbringen, das weit weg vom Samburu Distrikt war. Zuerst blieb Christina bei ihrem Mann, doch die Krankenhausrechnungen würden sich nicht von alleine begleichen. So musste sie wieder ein paar Auftritte in Hotels organisieren, wobei ihr Eddie half, der auch öfters mit Christina auftrat. Derweil kümmerte sich Babas Zweitfrau um Lpetati und umsorgte ihn wie einen eigenen Sohn. Die Samburu, egal ob leibliche Kinder oder entfernet Verwandte, hatten ein großes Familienbewusstsein und halfen einander auch immer wieder aus. Marissa hatte Saitos Kinder immer wie ihre eigenen behandelt und auch Lpetatis Mutter machte keinen Unterschied zwischen ihren und denen der Zweitfrau.

Lange hat es gedauert bis Lpetati so weit gestärkt und gesund war, dass er endlich wieder nach Hause gehen durfte. Zwar musste er sich immer noch erholen und konnte daher keine so weiten Strecken mehr gehen, doch mit der Zeit ging es immer besser und der einstmalige stolze Mann zeigte sich wieder in voller Pracht. Christinas und Lpetatis Pflegekinder würden nun auch bald wieder vom Internat nach Hause kommen und so schien das Leben wieder normal zu werden. Nur eines der Kinder würde nicht mehr kommen. Das Mädchen war gerade erst sechzehn Jahre und Verwandte, mit denen es nicht einmal Kontakt hatte, wollten sie nun verheiraten. Christina hatte den Verdacht, dass sie nur die Kühe und die Geschenke haben wollten, die eine Hochzeit so mit sich brachte, doch alle ihre Bemühungen, das Mädchen bei sich zu halten und weiterhin in die Schule zu schicken, blieben vergebens. Besonders schmerzte, dass die Beschneidung nun auch bei dem Mädchen durchgeführt werden sollte. Denn genau das war einer der Rituale, die Christina nie akzeptieren wollte. Schon öfters hatte sie ihre Meinung dazu geäußert, doch immer bekam sie missachtende Blicke zu spüren. Das Leben bei den Samburu war alles andere als ein Zuckerschlecken und doch liebte Christina das Land und die Leute so sehr, dass es für sie unvorstellbar war, nicht mehr hier zu leben.

Cover
Wie schön Afrika doch ist! Und genau das zeigt die Landschaft auf dem Titelbild dieses Buchs, während ein Samburu auf einem Felsen steht und auf die Schlucht schaut. Mir gefällt das Bild unglaublich gut und es ist auch absolut passend zur Geschichte.

Fazit
Auch dieser Roman war wieder sehr ergreifend, jedoch auch sehr schön zum durchlesen. Christina hat immer noch mit einigen Bräuchen zu kämpfen, die die Familie und Freunde schon manchmal missmutig stimmte. Es gibt auch viele Neider, denn als Weiße gilt man gleichzeitig auch als reich, doch die Deutsche konnte es sich nicht immer leisten ihre Großfamilie durchzufüttern. Ihnen das aber Begreiflich zu machen, war auch sehr schwer. Aber auch schöne, fast schon traumhafte Zeiten hat Christina in Kenia verbracht, die sie nicht missen will.

Irie Rasta Sistren dankt Ehrenwirth herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

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