Montag, 7. März 2011

Manja - Mein Reggaegefühl

Botschaften durch Musik
Reggae gibt es in etlichen Versionen. Dub, Roots, Dancehall und sogar Kommerz. Wobei letzteres einem eingefleischten Fan dieser Musikrichtung gar nicht in die Finger kommt. Doch man sollte auch seine Augen offen halten und sich für Neues begeistern, denn so stößt man auf Interpreten, die vielleicht noch nicht sehr bekannt sind, dafür aber großes Potential haben. Darunter zählt für mich Manja, die schon 2009 ihr erstes Album mit dem Namen Mein Reggaegefühl veröffentlicht hat.

Mein Geheimtipp
Manja, die auf den ersten Blick durch ihre roten Haare besonders auffällt, sollte man sich aber auf jeden Fall wegen ihrer Songs im Kopf behalten. Als ich das erste mal in ihr Album reingehört habe, ist mir gleich aufgefallen, dass hier ein Ohrwurm im Anmarsch ist. Speziell haben es mir die Lieder Homecrown Terrorist und Schlaflos angetan. Während sie in dem einen über Gefühle singt, die wahrscheinlich schon jeder Mensch erlebt hat, geht es im zweiten Song darum, sich für den Frieden einzusetzen, was typisch für Reggae ist. Jedoch gibt es bei Manja einen Unterschied. Denn ihre Lieder werden nicht nur von lockeren Reggae-Rhythmen begleitet. Auch andere Elemente fügen sich ein und machen den Stil einzigartig.

Dass man Songs wie diese auf so eine Art noch nicht gehört hat, ist nur positiv zu werten. Manjas Stimme klingt leicht und flüssig, ist jedoch nicht unverkennbar und doch sehr ansprechend. Das Lied Soldaten wird von typischen Roots-Riddims unterstützt, während der Text von kriegerischen Aktionen erzählt, zum Frieden aufruft und Waffengewalt hinterfragt wird.

Auch in diesem Album stößt man vereinzelt auf Wörter wie Babylon und Jah, wobei sich Manja bei solchen Ausdrücken aber eher zurückhält. Viele Interpreten spiegeln dadurch ihre Zusammengehörigkeit zum Reggae oder Rastafarismus. Doch auch ohne diese Worte spürt man das Reggaegefühl, das vermittelt werden soll. Manja darf man nicht als kommerziell bezeichnen, denn ihre Lieder sind dank Texte und Riddims einfühlsam und fordern zum Tanzen auf.

Cover
Hier kann man nicht sagen: Typisch Reggae. Doch das Cover zu Manjas Mein Reggaegefühl sieht wegen der Blätter und Blumen frisch aus. Genauso wie ein unsichtbarer Wind durch die roten Haare der Sängerin streift.

Fazit
Dieses Album hält absolut Neues bereit und man gewöhnt sich schnell an die Lieder. Doch nicht, weil diese gleich klingen, sondern weil sie ein absolutes Ohrwurmpotenzial haben. Könnte man ihre Stimme angreifen, würde sie sich bestimmt wie Samt oder Seide anfühlen, denn sie ist unglaublich sanft und kann doch ihren Texten den gewissen Druck verleihen, der bei Reggae-Liedern wichtig ist. Die Veröffentlichung ihres nächsten Albums ist auch schon geplant und darauf bin ich sehr gespannt. Auf jeden Fall kann ich diese CD jedem ans Herz legen, der entspannen aber nicht auf rebellische Texte verzichten möchte.

Irie Rasta Sistren dankt Manja herzlichst für die Bereitstellung dieser CD.

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