Freitag, 14. Oktober 2011

Engelsnacht

Ist Liebe stärker als der Tod?
Luce hatte keine Ahnung was mit ihr los war. Nur eines wusste sie sicher: Sie war nicht wie andere Menschen. Denn wäre sie es gewesen, würde sie nicht in einem Internat für Straftäter gefangen sein, aus dem es kein Entrinnen gab. Aber Luce hatte nicht gemordet. Oder etwa doch? War sie daran schuld, dass der Junge, in den sie verliebt war, wegen ihr sterben musste? Sogar ihre Eltern hatten seit diesem Vorfall vor Luce Angst und langsam beschlich das Mädchen das Gefühl, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmen konnte.

Das Internat glich einem Straflager, das sich bloß durch eine andere Bezeichnung vom Gefängnis unterschied. Luce fühlte sich nicht gut und die Schatten, die sie ihr Leben lang schon verfolgten, tauchten hier immer öfters auf. Einst hatte sie Pillen gegen diese Erscheinungen genommen, die jedoch nicht geholfen haben, bis sie jedoch einsah, dass sie den Arzt belügen musste um die unnötigen Medikamente nicht mehr nehmen zu müssen. Die Schatten waren immer noch gegenwärtig und die unnatürliche Anziehungskraft, die Luce gegenüber Daniel fühlte, war noch viel merkwürdiger. Denn sie kannte den Jungen doch gar nicht und er schien sie trotzdem regelrecht zu hassen. Und doch fühlte es sich an, als kenne sie Daniel schon seit Ewigkeiten.

Engel fallen tief
Obwohl Geschichten über die mystischen Himmelswesen immer mehr werden und viele auch überzeugen konnten, ist dieses Buch nicht mein Fall. Es beginnt damit, dass die Geschichte die ersten hundert Seiten doch sehr langatmig ist und auch wenn man Schritt für Schritt hinter Luce‘ Geheimnis kommt, so weiß man eigentlich schon von Anfang an, was es mit ihr und Daniel auf sich hat. Es ist sozusagen nicht sehr mystisch, wobei aber hin und wieder Fragen offen bleiben, die erst später beantwortet werden. Diese sorgen natürlich dafür, dass man nicht sofort das Buch zuklappt und sich etwas anderem widmet. Die Spannung ist also gegeben, nur leider nicht so gut umgesetzt, wie ich es mir erwartet hätte.

Besonders die Idee hat mir anfangs aber sehr gut gefallen. Dass ein Mädchen keine Ahnung hat, was um sie herum geschieht und ein Junge sie durch und durch zu kennen scheint, obwohl sie sich noch nie begegnet sind, war ein sehr schöner Einfall. Aber auch hier war ich ziemlich überrascht, wie Daniel sich gegenüber Luce benommen hat, obwohl er alles andere als Hass für sie fühlte. Diese Handlungen sind sozusagen nicht nachvollziehbar, auch wenn man die Gründe dafür kennt. Es gibt immer wieder solche Kleinigkeiten, die von der Autorin nicht ganz durchdacht wurden und eher für Unverständnis sorgen, als dass man die Geschichte einfach nur genießen könnte.

Der Schreibstil ist eigentlich angenehm zu lesen, wären da nicht ab und zu ein paar Unklarheiten. Manchmal muss man einfach nochmal über den Text lesen um zu verstehen, was eigentlich gemeint war. Das ist mir ziemlich oft aufgefallen und war nicht besonders angenehm. Ansonsten gibt es daran nichts zu bemängeln, auch wenn Lauren Kate keine große Künstlerin ist, was einfallsreiche Worte betrifft. Dennoch kann man ihre Geschichte flüssig lesen.

Fazit
Eigentlich hätte ich gerne, dass mir das Buch gefällt. Die Geschichte hört sich im Allgemeinen sehr interessant und lesenswert an, und auch wenn ich es in dieser Form noch nie gelesen habe, enthält der Roman zu viele Mängel, die mir das Buch leider verderben. Natürlich, man könnte darüber hinwegsehen, doch als jemand, der gern und viel liest, erwarte ich auch einen gewissen Anspruch der enthalten sein muss. Ich möchte das Buch jedoch auch nicht allzu schlecht machen, da es auch einiges zu bieten hat. Wer also auf anspruchsvolle Literatur verzichten kann, wird hier bestimmt Gefallen daran finden.

Irie Rasta Sistren dankt cbt herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

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