Freitag, 7. Oktober 2011

Die Frau Des Diplomaten

Ein neues Leben
Marta war am Leben. Nachdem sie Kommandant Richwalder erschossen hatte, um ihrer Freundin Emma das Leben zu retten, wurde sie dabei selbst von dem Mann schwer verletzt. Die Gestapo fand sie neben seiner Leiche und brachte sie in eine Zelle ins KZ, wo man Marta folterte und misshandelte. Die junge Frau glaubte nicht mehr an Rettung, bis ein amerikanischer Soldat sie aus der Zelle befreite. Paul hatte ihr Leben gerettet und es sollte nicht das einzige Mal bleiben. Wie durch Schicksal kreuzten sich ihre Wege immer wieder und die beiden verliebten sich ineinander. Sie waren verlobt, als Marta die Nachricht von Pauls Tod bekam.

Wegen ihrer Schwangerschaft sah Marta keinen anderen Ausweg, als Simon zu heiraten, der ihr schon nach kurzer Zeit einen Heiratsantrag gemacht hatte. Er arbeitete in der britischen Botschaft, wo Marta ihn als seine Assistentin unterstütze, bis zu dem Tag, an dem es galt einen Spitzel in ihren Reihen ausfindig zu machen. Doch das war nur mit Martas Hilfe zu bewältigen, denn aus der Zeit als Widerstandskämpferin in Kraków hatte sie Beziehungen, die ihnen jetzt von Nutzen sein konnten. Martas Reise führte sie bis nach Berlin, den einstigen Mittelpunkt der Nazis, und erneut schwebte sie in Gefahr, denn der Feind stand ihr Näher als sie je zu ahnen gewagt hätte.

Ein neuer Feind
Während Pam Jenoffs erster Roman genau während dem zweiten Weltkrieg spielte und die Nazis den allumfassenden Feind darstellten, sind es hier nun die Kommunisten und Sowjets, die den Osten Europas in der Nachkriegszeit für sich einnahmen. Die Autorin hat in ihren beiden Büchern nicht nur viele geschichtliche Fakten zusammengetragen und es geschafft den Leser dadurch vollkommen in die Zeit zurückzuwerfen, auch die Story um die beiden Hauptpersonen Emma und nun Marta könnten nicht spannender sein.

Schon aus dem vorherigen Band weiß man, dass die Autorin nicht unbedingt Happy Ends in ihre Geschichte einbaut und so bleibt einem während dem Lesen nichts anderes übrig, als ständig mitzuzittern und auf ein gutes Ende zu hoffen. Diesmal steht die Liebesgeschichte jedoch etwas mehr im Vordergrund, als es bei Emmas Buch der Fall war, denn Martas Vergangenheit holt sie immer wieder ein. So baut man auch automatisch eine große Sympathie für den amerikanischen Soldaten auf, der viel zu schnell aus Martas Leben verschwunden ist.

Marta, Paul und auch die Charaktere, die man noch aus dem ersten Buch kennt, sind allesamt unglaublich liebenswürdig, was besonders daran liegt, dass sie weder naiv sind oder unrealistisch handeln. In diesem Roman sind es besonders die Intrigen, die den Leser erst nach und nach auf die richtige Spur führen und man erst am Ende hinter all die Geheimnisse kommt. Diese Art von Büchern, gepaart mit einfühlsamen Szenen und actiongeladener Spannung sind einfach unwiderstehlich.

Fazit
Auch diesen Roman muss man gelesen haben. Ich wage zu sagen, dass Pam Jenoffs Bücher besser als jedes Geschichtsbuch ist, das ich in Händen gehalten habe, denn man erfährt so viel Insiderwissen, von dem man sonst bisher vielleicht keine Ahnung hatte. Aber auch die Schicksale der Juden, und hier das Leben von Marta, ziehen den Leser in den Bann. Man fiebert mit den Charakteren mit und weiß doch, dass es in Pam Jenoffs Büchern nicht immer ein gutes Ende gibt. Ich hoffe auf ein weiteres Buch der Autorin.

Irie Rasta Sistren dankt MIRA Taschenbuch herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen