Montag, 25. Mai 2009

Der Junge Im Gestreiften Pyjama

Immer noch ein aktuelles Thema
Die Judenverfolgung ist heute noch eine präsente Angelegenheit und somit folgt auf dem berühmten Anne Frank Tagebuch ein neuer Titel rund um die Massaker. Diesmal erfährt man aber alles aus der Sicht eines kleinen deutschen Jungen, dessen Vater ein angesehener Soldat ist.

Klein aber doch sehr bedeutsam
Der neunjährige Junge Bruno lebt mitten in Berlin in einem fünfstöckigen Haus, hat viele Freunde und eine unbeschwerte Zeit als Kind einer reichen Familie. Doch plötzlich scheint sich sein ganzes Leben von einem Tag auf den anderen völlig auf den Kopf gestellt zu haben als dessen Vater nach Aus-Wisch versetzt wird, weil der Furor Großes mit ihm vorhabe. Bruno und seine Familie ziehen an einen Ort wo alles düster scheint, wo es kein Lachen und keine Freude gibt und an dem es ausschließlich von Soldaten wimmelt.
Schon am ersten Tag erkennt der Junge, dass hier alles anders ist – er vermisst seine Freunde und das Forschen an unbekannten Orten, welches ihm in seiner neuen Umgebung unwiderruflich verboten wurde. Doch plötzlich entdeckt er etwas hinter einem riesigen Stacheldrahtzaun, den er von seinem Kinderzimmerfenster aus sehen kann: Menschen in gestreiften Pyjamas!

Wie kleine Buben so sind, macht sich auch Bruno auf den Weg zu diesem Zaun, denn seine ältere Schwester Gretel und die Langeweile die ihn die ganze Zeit über so quälen sind keine Gründe um ihn weiterhin zu Hause zu halten.
Schon bald darauf findet Bruno einen neuen Freund namens Schmuel auf welchen er absurder Weise ziemlich eifersüchtig ist. Immerhin hat dieser glatzköpfige Junge auf der anderen Seite des Zauns gleichaltrige Freunde mit denen er sich beschäftigen kann, die er selbst so sehr vermisst. Da diese Grenze die Jungen vom Spielen abhält beginnen die Beiden zu reden. Nach vielen Erzählungen Schmuels ahnt Bruno, dass es anscheinend doch nicht so toll ist in einen der großen Barracken zu wohnen. Schmuel lacht kaum und ist sehr dünn. Auch seine Hände sehen aus als gehörten diese einem alten Mann, welcher über Jahre nur geschuftet hat. Doch trotz all dieser makaberen Merkmale scheint Bruno in seiner Naivität die wahren Vorgänge nicht begreifen zu können oder zu wollen.

Cover
Das Buch Der Junge im gestreiften Pyjama hat ein überaus passendes Titelbild. So sieht es aus, als hätte man einen dieser Pyjama genommen und ihn um den Einband geklebt. Es lässt die Geschichte realistischer wirken und man entwickelt auch seine eigenen Gefühle zu dem blau-weiß gestreiften Stoff.

Fazit
Bruno, der erst neun Jahre alt ist, wirkt in manchen Situationen ziemlich unwissend und dumm, obwohl man davon ausgeht, dass er in der Schule nicht nur das Lesen und Schreiben beigebracht bekommen hat. Zum Beispiel stellt man sich die Frage wieso John Boyne die Wörter Aus-Wisch und Furor verwendet. Denn ein Kind in dem Alter sollte keine Probleme mit der richtigen Aussprache haben.
Auf jeden Fall ist das Buch aber sehr lesenswert und sollte durch solche Kleinigkeiten nicht verpönt werden.

Irie Rasta Sistren dankt Fischer herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

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