Donnerstag, 9. Juli 2009

Die Weiße Massai

Wenn der Urlaub zu mehr als nur Ferien wird...
Als Corinne Hofmann mit ihrem Lebensgefährten nach Kenia reist, hatte diese noch keine Ahnung, wie sich dieser Ausflug auf ihr Leben verändern würde. Corinne, so erzählt sie in ihrem internationalen Bestseller, war eine junge Geschäftsfrau, welche trotz eines langjährigen Partners nicht viel über das Heiraten und Kinder bekommen, nachdachte.
Sie selbst wurde 1960 in der Schweiz, als Tochter eines deutschen Vaters und einer französischen Mutter, geboren.

Für die große Liebe alles aufgeben?
Kurz bevor Corinnes Urlaub in Kenia endete, begegneten sie und ihr Freund Marco einem Samburu Muran auf einer Fähre. Versteinert und wie magisch angezogen von diesem wild aussehenden Krieger merkte Corinne, dass ihr Herz nur noch für diesen einen Mann schlägt. Die Ereignisse überschlagen sich, als die junge Weiße versucht, ihrem wunderschönen Eingeborenen immer wieder zu begegnen und ihrem jetzigen Freund klar machen muss, dass die Beziehung der beiden vorbei ist. Nachdem Corinne einen traumhaften Abend mit Lketinga, dem Samburu Krieger, in der Bush Baby Disco verbrachte, stand ihr Entschluss fest, diesen Mann für sich zu gewinnen. Doch die Heimreise in die Schweiz musste nichts desto trotz angetreten werden. Corinne versuchte Lketinga mit schlechtem Englisch klar zu machen, dass sie wieder kommt und das so bald wie möglich.

In der Schweiz angekommen, zog sie aus der gemeinsamen Wohnung ihres ehemaligen Freundes aus, mietete sich eine Eigene und begann gleich damit, ihr hart aufgebautes Geschäft zu verkaufen. Natürlich war ihr klar, dass sie so auf die Schnelle keinen guten Handel machen könnte, doch das war ihr egal. Sie würde alles tun, um bald wieder bei ihrem Samburu zu sein.
Corinnes Familie wusste nicht so recht, was sie von ihren Plänen in Kenia halten sollten, denn das Leben dort würde alles andere als ein Kinderspiel werden. Doch die zukünftige Weiße Massai hatte sich entschlossen und niemand konnte sie nun von ihrem Vorhaben abbringen.
Circa ein halbes Jahr später reiste sie zurück nach Kenia mit der Hoffnung ihre große Liebe bald wieder zu sehen. Nach langen Strapazen nicht nur mit den örtlichen Bussen, fand sie Lketinga mit der Hilfe eines Samburu Freundes, endlich wieder. Nun konnte dem gemeinsamen Glück nichts mehr im Wege stehen.
Corinne und Lketinga zogen zusammen in Mama Masulanis Manyatta in Barsaloi. Schon bald aber merkte sie, was die Menschen Tag täglich zu bewältigen hatten. Schon alleine das Wäsche waschen mit der Hand lies Corinnes Knöchel nur noch schmerzen. Auch das Essen war eine große Umstellung, denn Frauen durften nicht mit Samburu Muran Männern gemeinsam essen und auch die Einseitigkeit der Gerichte führte schnell zu Magenproblemen.
Die weiße Massai hatte viele neue Sitten zu lernen und kam sich dadurch oft hilflos und unverstanden vor, doch Lketinga hatte viel Verständnis für die Unwissenheit seiner Freundin und versuchte ihr so gut wie möglich zu helfen, indem er Arbeiten zusammen mit Corinne verrichtete, welche eigentlich nur Frauen alleine taten.

Nach einer Heirat, vielen neuen Freunden und einigen Krankheiten begann sich das Blatt zu wenden. Von Glück war an manchen Tagen nicht mehr viel zu spüren, denn Corinnes Mann beschuldigte sie immer häufiger des Fremdgehens. Die Tränen, die sie durch diese Anschuldigungen vergoss, bestärkten ihren Darling nur noch mehr in seinen Vermutungen. Trotz Corinnes standhaften Versuchen, Lketinga zu erklären, dass er der einzige Mann in ihrem Leben ist, wurden die Situationen immer angespannter und als der Samburu nach einem heftigen Streit Corinne zu verstehen gab, dass er glaubte, die gemeinsame Tochter Napirai sei nicht sein Kind, war die früher so starke und selbstsichere Frau nur noch am Ende ihrer Kräfte.

Cover
Das Buch hat einen wunderschönen Einband mit einer Afrika Landschaft. Auch Corinne in ihrem Brautkleid und Lketinga mit seinem Samburu Schmuck zieren die Vorderseite. Meiner Meinung nach könnte gar kein besseres Cover ausgesucht worden sein.

Fazit
Die weiße Massai ist ein unglaublich spannendes und auch bewegendes Buch. Corinne Hofmann findet ihren Traumprinzen in einer Welt die so nah aber doch so unwirklich erscheint. Sie erzählt von den guten, fast märchenhaften Ereignissen doch auch schlechte Erfahrungen lassen sich nicht verbergen.
Als junger doch langjähriger Fan der weißen Massai kann ich dieses Buch mehr als nur empfehlen. Auch spiegelt es oft die wunderschönen Seiten Afrikas, so ist es für jeden Afrika-, Samburu-, Massai- oder Kenia-Fan ein Muss.

Irie Rasta Sistren dankt Droemer Knaur herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

2 Kommentare:

  1. Anonym18:27

    ich liebe das buch!!!!!!!

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  2. Anonym16:46

    Liebe Freedom Fighter,

    ich muss Dir leider mit aller Heftigkeit wiedersprechen. Auch ich kenne das Buch, die Geschichte und insbesondere Kenia. Seit 2006 lebe ich mit kürzeren und längeren Unterbrechungen in Kenia und beschäftige mich in meiner Forschung insbesondere auch mit den Massai und Samburu als wichtige Pastoralistengruppe. Daneben sind meine engsten Mitarbeiter und mein Chef Samburu und Massai. Als ich das Buch das vor einiger Zeit gelesen habe muss ich zugeben ich war und bin entsetzt. Entsetzt über zwei Dinge:
    1. Die unglaublich Dummheit dieser Frau. Damit meine ich nicht dass sie ihr europäisches Leben aufgegeben hat sondern wie. Ohne jegliche Absicherung und mit einer nahezu unfassbaren Naivität hat sich Corinna in dieses Liebesabenteuer gestürzt.
    2. Das Bild was von Afrika gezeichnet wird. Diese extrem verklärte coloniale Darstellungsweise finde ich wirklich schrecklich. Versteh mich nicht falsch, ich liebe dieses Land aber es ist ein anderes als Corinna in ihrem Buch beschreibt.
    Sie bedient sich aller Sterotyen, die man nur finden kann und das Buch lässt jeglichen Realitätsinn und jede Objektivität missen. Wo ist das wirkliche Kenia, das moderne Kenia? Selbst die meisten Massai und Samburu (es handelt sich hierbei um zwei!!! verschiedene wenn auch recht ähnliche Ethnien) besitzen mitlerweile ein Handy mit dem sie online gehen und Beiträge auf facebook posten. Die Menschen hier sind nicht im letzten Jahrhundert stehengeblieben wie dieses Buch vermuten lässt. Zugeben mich ärgert diese Form von Berichterstattung und bBetrachtung von Afrika, Kenia enorm. Das letzte was diese Region gebrauchen kann sind die verklärten Steinzeitkriegerbilder oder das Image von ausgehungerten, halbtoten Kindern. Soll Afrika eine Chance in dieser Welt bekommen müssen wir den Menschen auf einer Augenhöhe begegnen. Und glaub mir, sie sind auf unserer Augenhöhe. Bücher und Berichte wie diese richten einen unglaublichen Schaden an, weil sie den Blickwinkel vezerren und den Afrikanern jegliche "Entwicklung" absprechen. Sie entmündigen die Menschen und hier sind nicht wenige sehr wütend über eine solche Darstellung. Binyavanga Wainaina, ein großartiger kenianischer Jounalist hat dazu einen wundervollen aufsatz geschrieben www.uni-koblenz.de/~vladimir/breviary/afrika.html .
    Die weiße Massai mag vielleicht eine schöne geschichte sein hat aber wirklich gar nichts mit der kenianischen Wirklichkeit zu tun und bestärkt nur viel traurige Vorurteile.
    Es tut mir leid, wenn ich jetzt einige Träume zerstöre. Ich kann nur jedem empfehlen dieses wundervolle Land zu besuchen und sich selbst ein Bild zu machen.
    Kwa heri sagt Adiambho

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