Montag, 24. August 2009

Freedom Writers

Room 203
Leider ist es alltäglich, dass besonders Kinder und Jugendliche durch ihre Hautfarbe, Religion oder wegen materiellen Dingen, welche sie besitzen oder nicht, auf der ganzen Welt abgestempelt und in Schubladen gesteckt werden.
Raum 203, eine Klasse an der Woodrow Wilson High School in Long Beach, Kalifornien, besuchten Schüler, welche als Schulabbrecher und Problemkinder bezeichnet wurden. Auch sie hassten sich gegenseitig, bis eine junge Lehrerin in ihr Leben trat und sie eines Besseren belehrte.

I have a dream...
... ist ein Satz, den man oft hört. Martin Luther King Jr. hatte den Traum, schwarze und weiße Menschen zu sehen, welche Hand in Hand gingen.
Die Veränderung in Raum 203 begann, als Ms. Gruwell eine Zeichnung abfing, welche durch die Klasse ging. Das Bild stellte Sharaund Moor mit dicken Lippen dar, ein schwarzer Schüler, welcher der Aufständigste von allen war. Aufgebracht begann die Lehrerin sofort ihren Schützlingen vom Holocaust zu erzählen, welcher auch wegen Rassenhass im zweiten Weltkrieg begann.

In Freedom Writers (original Titel The Freedom Writers Diary) sind einzelne Tagebucheintragungen der Schüler aus Raum 203, sowie ihrer Lehrerin Ms. Gruwell als Buch zusammengefasst worden. Es beginnt mit dem Tag an dem die Sharaund Karikatur durch das Klassenzimmer ging und endet mit dem Eintrag, dass die Freedom Writers ihren High School Abschluss gemacht haben.
Die verfassten Tagebucheinträge der Schüler lassen den Leser einen Blick in eine Welt werfen, die uns in Europa sehr unwirklich erscheint. Gewalt, Morde und Hass war der tägliche Begleiter dieser Kids. Sie schildern, welche Probleme sie zu Hause haben, welcher ihrer Freunde nun gestorben ist, nur weil er am falschen Tag am falschen Ort war aber auch wie sehr ihre verhassten Klassenkollegen zu einer zweiten Familie geworden sind.
Ms. Gruwell setzte sich sehr ein, um ihren Schülern eine bessere Zukunft zu sichern. Sie lasen Bücher, mit denen sich die Jugendlichen selbst identifizieren konnten. Das Tagebuch der Anne Frank und auch das von Zlata Filipovic, ließen sie umdenken und wissen, dass die Hautfarbe eines Menschen nicht das Entscheidende oder gar wichtig ist. Sie luden das Mädchen, welche als moderne Anne Frank bekannt ist, ein, um sich ihre Geschichte aus erster Hand anzuhören. Auch Miep Gies und weitere bedeutende Menschen ließen es sich nicht entgehen, den jungen Schülern mit ihren Erzählungen Hoffnung zu machen.

Alle Freedom Writers haben die Abschlussprüfung bestanden und sind aufs College gegangen. Gleichzeitig betreuten sie andere Schüler in den nachfolgenden Klassen und auch heute reisen sie durch die Welt, um abgeschriebene Kinder und Jugendliche wissen zu lassen, dass sie etwas Besonderes sind und alles werden können, was sie wollen.

Cover
Wer den gleichnamigen Film kennt, dem wird das Cover dieses Buchs auch bekannt vorkommen. Die Schauspieler welche Ms. Gruwell und einige der Freedom Writers verkörpern, zieren diese Seite. Persönlich hätte ich das Original Titelbild bevorzugt, welche die echten Freedom Writers zeigt.

Fazit
Das Buch spiegelt das Leben junger Menschen, die im Ghetto von Kalifornien aufwachsen und bisher nur Ablehnung, Vergewaltigung und Tod erlebt haben. Doch es änderte sich nachdem ihnen die ebenfalls junge Ms. Gruwell zeigte, was ein einzelner Mensch schaffen kann und wie sehr es die Umgebung ins Gute beeinflusst.
Es gibt Eintragungen, die einem nicht nur ganze Wasserfälle in die Augen treiben sondern auch welche, die man nicht wahrhaben will, weil diese so schrecklich sind. Doch umso mehr freut man sich, wenn man zum Ende gelangt ist und erfährt, dass die Freedom Writers ihr Ziel erreicht haben, für welches sie vier Jahre hart gekämpft haben.

Hier möchte ich noch die Gelegenheit ergreifen und auf die Freedom Writers Stiftung aufmerksam machen, welche aus Beratung und Information, Lehrmaterialien und Stipendiumsvergabe besteht, damit weitere Kinder auch ihre Träume verwirklichen können.

Irie Rasta Sistren dankt Autorenhaus Verlag herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

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