Montag, 11. Januar 2010

Totenbraut

Vampire, Hexen und Flüche
Nicht lange ist es her, dass Menschen noch an diese Dinge glaubten, was Untote betraf. Durch verschiedene Symptome, die damals noch Unbekannt waren, gab es oft ein Massensterben und die Bewohner der Dörfer gaben Vampiren die Schuld. Die Kranken hatten oftmals dunkelrot bis braun verfärbte Zähne, litten an Zahnfleischschwund und ihre Nägel verhornten sich, sodass sie Krallen ähnelten. Diese Dracula-Symptome, zu denen noch ein ausgeprägter Geruchssinn, Abneigung gegen Knoblauch und einiges mehr dazu zählte, hatte Nina Blazon dazu veranlasst, diesen atemberaubenden Roman zu schreiben.

Serbien im Jahr 1731
Jasna lebte mit ihrem Vater und fünf weiteren Schwestern in einer schon ziemlich schäbigen Hütte. Die Mutter verstarb vor einigen Jahren und auch die ältere Schwester hatte der Tod ereilt. Eines Tages kam ein reicher Gutsherr zu dem Haus und bat um Einlass, weil es fürchterlich regnete und die Nacht zu dunkel war um weiter zu reiten. Da er gerade auf der Suche nach einer Braut für seinen Sohn war und Jasnas Vater mit ihr sowieso nur Ärger hatte, verkaufte er seine vierzehnjährige Tochter, die von nun an auf dem Hof an der Grenze zum Osmanischen Reich leben sollte.

Jasna wurde mit Danilo verheiratet, der selbst nicht sehr begeistert von seiner Frau und der gezwungenen Ehe war. Doch Jovan, dessen Vater, hütete ein Geheimnis und hoffte so bald wie möglich auf einen Erben, denn der Tod klopfte immer häufiger an die Türen des Gutsherren. Das Mädchen wunderte sich immer, wieso Danilo keine aus dem Dorf heiratete, doch die Antwort blieb nicht lange verborgen. Die Familie Vuković war nämlich mit einem Fluch belegt, der auch Jovan Vuković’s Erben verfolgen sollte. Der Gutsherr hatte als Geschäftsmann auch im türkischen Reich seinen Tabak verkauft, doch als eines Tages ein Wachmann den Ausländer beschuldigte, ihn bestohlen zu haben, rammte der junge Jovan dem Türken ein Messer in die Seite. Die Wunde war so tief, dass kein Mensch sowas überleben konnte und mit letzter Kraft sprach der Wachmann einen Fluch über Jovan und seine Familie. Jovans Frau gebar einen Sohn und alles schien, als ob der Fluch nie ausgesprochen wurde. Doch nach einiger Zeit konnte sie nicht mehr in die Sonne, da das Licht ihre Haut verbrannte. Sie bekam rote Zähne und Klauen wie ein Ungeheuer und all der Schmerz ließ sich nur noch mit Tierblut vermindern. Sie war, so glaubten die Dorfbewohner, zu einem Vampir geworden, der die Ernte verdarb, die Schafe riss und Menschen tötete. Keiner wollte mehr irgendwas mit den Verfluchten zu tun haben und auch der Pope ließ sie nicht mehr in seine Kirche. Die mysteriösen Ereignisse häuften sich immer mehr und es schien, als wollte Danilos Untote Mutter nun auch Jasna ins Verderben ziehen, wäre da nicht ihre Schwester Bela gewesen, die Jasna aus den Schrecken zog – und später mit ihrem eigenen Leben dafür bezahlen sollte.

Da Jasna nun zu einer ausgestoßenen Familie gehörte, war sie selbst eine Außenseiterin geworden. Auch ihr wurden böse Blicke zugeworfen und Böses nachgesagt, bis sie auf den Holzfäller Dušan traf. Sein Gerede wie auch seine Hartnäckigkeit mit der er Jasna immer ins Dorf folgte, zog sie schon bald in seinen Bann. Doch da wusste die junge Ehefrau noch nicht, dass das alles eine List war, um an das Türkengold zu kommen, das Jovan angeblich gestohlen hatte.

Cover
Im Buch wird Jasna bei ihrer Hochzeit in einem roten Kleid beschrieben, dass das Mädchen auch am Cover anhat. Im Hintergrund stehen gräuliche Bäume, die so in ihrer Form, an alte Zeiten erinnern, von denen wir heute nur noch lesen können.

Fazit
Als ich die Buchbeschreibung las, dachte ich eigentlich nicht, dass mich dieser Roman so faszinieren würde. Nina Blazon weiß wie man mit den Worten spielt um dem Leser eine bildliche Vorstellung von den ganzen Ereignissen in alter Zeit zu geben und auch ihre Schreibweise, wie man damals Sprach, lässt einem nur noch mehr das Gefühl geben, Jasna selbst zu sein. Ich war schon vom ersten Satz an gefesselt und konnte nicht mehr aufhören, bis ich das letzte Wort gelesen hab. Ein unglaublicher Roman mit einer mysteriösen- wie auch einzigartigen Geschichte.

Irie Rasta Sistren dankt Ravensburger Buchverlag herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

1 Kommentar:

  1. WOW...die zusammenfassung hat mich bereits ziemlich mitgerissen...konnte da schon gar nicht auch nur für eine sekunde vom bildschirm wegschaun...

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