Würde Geschichte in der Schule genauso interessant vorgetragen werden wie es Nina Blazon in ihren historischen Romanen schafft, würde kein Schüler mehr diesen Unterricht verpassen wollen. Durch die ausgezeichneten Recherchen erweckt die Autorin längst Verstorbene wieder zum Leben und kreiert um diese Charaktere, neben echten Begebenheiten auch eine selbstständige Geschichte. In diesem Hörbuch dreht sich alles um die erfolgreichste weibliche Malerin ihrer Epoche, Sofonisba Anguissola.
Lebende Bilder
Da ihre Mutter nur Mädchen auf die Welt gebracht hatte, wurden Sofonisba und ihre Schwestern im neuen Sinn erzogen, was bei anderen Familien nur den männlichen Nachkommen vorbehalten wurde. So erhielten diese unter anderem eine künstlerische Ausbildung bei Bernardino Campi. Als sie eines Tages mit ihrer Familie in die Kirche ging, sah Sofonisba die Frau das erste Mal. Sie kniete in einer der Reihen und hatte die Hände zum Gebet gefaltet. Kein Maler hätte mehr Kummer in diese Geste legen können. Sofonisba konnte ihren Blick nicht mehr von der Trauernden abwenden, deren Augen so voller Schmerz waren wie sie es noch nie zuvor gesehen hatte. Nichts hätte sie zurückhalten können, als die Frau raschen Schrittes aus der Kirche ging. Sofonisba musste zu ihr doch sie verlor sie aus den Augen. Wenig später kam sie zu einem Platz, an dem Menschen gedrängt nebeneinander standen. Immer wieder wurde der Name Maria gemurmelt als Sofonisba verstand was geschehen war. Maria war die Trauernde aus der Kirche und in ihrem ganzen Kummer hat sie sich in den Tod gestürzt. Bevor ihr Mann starb hatte er ihren ganzen Besitz verspielt und kurz danach war auch das gemeinsame Kind verstorben. Nie würde Sofonisba diese Frau mit ihren traurigen Augen vergessen können.
Ihre kaum jüngere Schwester Elena war unsterblich in Luca verliebt und Sofonisba konnte ihre Freude kaum verbergen, als einer seiner Boten mit einem Brief an ihren Vater kam. Luca hielt um Elenas Hand an, obwohl besonders seine Mutter diese Heirat als schlechte Partie bezeichnete. Doch die Liebe zu seiner Angebeteten war größer als die Habgier und so folgte er seinem Herzen. Umso härter trafen Sofonisba die Worte ihres Vater als dieser verkündete, dass Elena Luca nicht heiraten dürfte. Sie hatten keine besondere Mitgift für diesen Anlass, da das Geld für den inzwischen geborenen Sohn benutzt werden sollte. Dank Lucas Einsatz war diese auch nicht nötig aber der Vater ließ sich nicht umstimmen. Nicht einmal, als Elena damit drohte, die Malerei aufzugeben und in ein Kloster zu ziehen. Unbeeindruckt sandte er den Boten zurück, woraufhin Elena ihre Drohungen in die Tat umsetzte und ihre große Liebe eine andere Frau heiratete.
Sofonisbas Ruf als große Künstlerin eilte ihr voraus und auf Empfehlung des Herzogs wurde sie an den spanischen Königshof gerufen um Philipp II zu malen und seine junge Frau in dieser Kunst zu unterrichten. Im neuen Land traf sie auf ein weiteres junges Mädchen, das ihrem Onkel beim mischen von Farben immer zur Seite stand. Lien hatte selbst schon oft versucht Portraits zu malen doch nie gelang es ihr, ihren Bildern Leben zu verleihen. Als eine Freundin von ihr öffentlich hingerichtet wurde, wollte Lien ihre Seele erhalten indem sie sie portraitierte. Sie wollte unbedingt von Sofonisba unterrichtet werden, um der Kirche zu zeigen, dass sie eine Unschuldige getötet haben.
Lien hatte viel gelernt und nun gelang es ihr auch, dem Portrait ihrer Freundin Leben einzuhauchen. Sie malte zwei Bilder die für Außenstehende das Gesicht der Mutter Gottes zeigte. Sofonisba war beeindruckt von ihrer Schülerin dessen Kunstwerk dieselben Augen besaßen, wie sie es selbst bei dem Bild von Maria hunderte Male gezeichnet hatte. Als eines Tages ein Priester die Malerkammer aufsuchte und nach frommen Bildern suchte, zeigte Sofonisba ihm eines von Liens Bildern. Dieser erkannte die zum Tode Verurteilte wieder und ließ Lien gleich daraufhin in den Kerker sperren. Das Mädchen wurde gefoltert und unter den Qualen nannte sie Namen, die nichts mit dem Bild der Freundin zu tun hatten.
Sofonisba musste unbedingt etwas unternehmen, bevor Lien verurteilt und öffentlich hingerichtet werden konnte. Doch die Aussicht darauf war schlecht, denn nicht einmal die junge Königin konnte ihrer italienischen Lehrerin helfen.
Cover
Das Bild zeigt einige gezeichnete Stofffalten, die zu einem Kleid gehören müssen. Es könnte ein Teil des im Hörbuch genannten Portraits der Freundin sein, das Lien gemalt hat.
Fazit
Unglaublich! Das war mein erster Gedanke nachdem ich das Hörbuch zu Ende gehört habe. Anfangs wollte mir Nina Petris Stimme nicht so gefallen, doch nach und nach wurde diese immer besser. Sie hat die Begabung, die Namen in der Geschichte auf eine so weiche Art auszusprechen, dass man davon fasziniert ist. Aber auch die Geschichte selbst, die leider gekürzt wurde, hat mich in seinen Bann gezogen. Wie schon erwähnt wurde hier sehr gut von Nina Blazon recherchiert und man konnte nicht anders, als mit ihren Charakteren mitzutrauern. Ein wahnsinnig spannendes Erlebnis.
Irie Rasta Sistren dankt Hörbuch Hamburg herzlichst für die Bereitstellung dieses Hörbuchs.
Lebende Bilder
Da ihre Mutter nur Mädchen auf die Welt gebracht hatte, wurden Sofonisba und ihre Schwestern im neuen Sinn erzogen, was bei anderen Familien nur den männlichen Nachkommen vorbehalten wurde. So erhielten diese unter anderem eine künstlerische Ausbildung bei Bernardino Campi. Als sie eines Tages mit ihrer Familie in die Kirche ging, sah Sofonisba die Frau das erste Mal. Sie kniete in einer der Reihen und hatte die Hände zum Gebet gefaltet. Kein Maler hätte mehr Kummer in diese Geste legen können. Sofonisba konnte ihren Blick nicht mehr von der Trauernden abwenden, deren Augen so voller Schmerz waren wie sie es noch nie zuvor gesehen hatte. Nichts hätte sie zurückhalten können, als die Frau raschen Schrittes aus der Kirche ging. Sofonisba musste zu ihr doch sie verlor sie aus den Augen. Wenig später kam sie zu einem Platz, an dem Menschen gedrängt nebeneinander standen. Immer wieder wurde der Name Maria gemurmelt als Sofonisba verstand was geschehen war. Maria war die Trauernde aus der Kirche und in ihrem ganzen Kummer hat sie sich in den Tod gestürzt. Bevor ihr Mann starb hatte er ihren ganzen Besitz verspielt und kurz danach war auch das gemeinsame Kind verstorben. Nie würde Sofonisba diese Frau mit ihren traurigen Augen vergessen können.
Ihre kaum jüngere Schwester Elena war unsterblich in Luca verliebt und Sofonisba konnte ihre Freude kaum verbergen, als einer seiner Boten mit einem Brief an ihren Vater kam. Luca hielt um Elenas Hand an, obwohl besonders seine Mutter diese Heirat als schlechte Partie bezeichnete. Doch die Liebe zu seiner Angebeteten war größer als die Habgier und so folgte er seinem Herzen. Umso härter trafen Sofonisba die Worte ihres Vater als dieser verkündete, dass Elena Luca nicht heiraten dürfte. Sie hatten keine besondere Mitgift für diesen Anlass, da das Geld für den inzwischen geborenen Sohn benutzt werden sollte. Dank Lucas Einsatz war diese auch nicht nötig aber der Vater ließ sich nicht umstimmen. Nicht einmal, als Elena damit drohte, die Malerei aufzugeben und in ein Kloster zu ziehen. Unbeeindruckt sandte er den Boten zurück, woraufhin Elena ihre Drohungen in die Tat umsetzte und ihre große Liebe eine andere Frau heiratete.
Sofonisbas Ruf als große Künstlerin eilte ihr voraus und auf Empfehlung des Herzogs wurde sie an den spanischen Königshof gerufen um Philipp II zu malen und seine junge Frau in dieser Kunst zu unterrichten. Im neuen Land traf sie auf ein weiteres junges Mädchen, das ihrem Onkel beim mischen von Farben immer zur Seite stand. Lien hatte selbst schon oft versucht Portraits zu malen doch nie gelang es ihr, ihren Bildern Leben zu verleihen. Als eine Freundin von ihr öffentlich hingerichtet wurde, wollte Lien ihre Seele erhalten indem sie sie portraitierte. Sie wollte unbedingt von Sofonisba unterrichtet werden, um der Kirche zu zeigen, dass sie eine Unschuldige getötet haben.
Lien hatte viel gelernt und nun gelang es ihr auch, dem Portrait ihrer Freundin Leben einzuhauchen. Sie malte zwei Bilder die für Außenstehende das Gesicht der Mutter Gottes zeigte. Sofonisba war beeindruckt von ihrer Schülerin dessen Kunstwerk dieselben Augen besaßen, wie sie es selbst bei dem Bild von Maria hunderte Male gezeichnet hatte. Als eines Tages ein Priester die Malerkammer aufsuchte und nach frommen Bildern suchte, zeigte Sofonisba ihm eines von Liens Bildern. Dieser erkannte die zum Tode Verurteilte wieder und ließ Lien gleich daraufhin in den Kerker sperren. Das Mädchen wurde gefoltert und unter den Qualen nannte sie Namen, die nichts mit dem Bild der Freundin zu tun hatten.
Sofonisba musste unbedingt etwas unternehmen, bevor Lien verurteilt und öffentlich hingerichtet werden konnte. Doch die Aussicht darauf war schlecht, denn nicht einmal die junge Königin konnte ihrer italienischen Lehrerin helfen.
Cover
Das Bild zeigt einige gezeichnete Stofffalten, die zu einem Kleid gehören müssen. Es könnte ein Teil des im Hörbuch genannten Portraits der Freundin sein, das Lien gemalt hat.
Fazit
Unglaublich! Das war mein erster Gedanke nachdem ich das Hörbuch zu Ende gehört habe. Anfangs wollte mir Nina Petris Stimme nicht so gefallen, doch nach und nach wurde diese immer besser. Sie hat die Begabung, die Namen in der Geschichte auf eine so weiche Art auszusprechen, dass man davon fasziniert ist. Aber auch die Geschichte selbst, die leider gekürzt wurde, hat mich in seinen Bann gezogen. Wie schon erwähnt wurde hier sehr gut von Nina Blazon recherchiert und man konnte nicht anders, als mit ihren Charakteren mitzutrauern. Ein wahnsinnig spannendes Erlebnis.
Irie Rasta Sistren dankt Hörbuch Hamburg herzlichst für die Bereitstellung dieses Hörbuchs.
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