Freitag, 21. Mai 2010

Krabat

Eine alte Sage
Wenn dir der Tod im Nacken sitzt und um dich herum alles nicht mit rechten Dingen zugeht, dann befindest du dich mitten in der Geschichte über den Weisenjungen Krabat. Ottfried Preußlers gleichnamiges Buch hat schon viele Generationen in den verschiedensten Ländern in seinen Bann gezogen und nicht nur einmal habe ich selbst den Roman verschlungen. Immer noch aktuell, ist die Realverfilmung der Sage nun auch als DVD erhältlich und als Fan der Geschichte muss man da doch gleich zugreifen. Aber bekannt ist ja, dass verfilmte Bücher gar nicht so gut sind, wenn nicht genau alles eins zu eins stimmt.

Der Meister und die schwarzen Raben
Seit einigen Nächten wurde Krabat immer wieder von einer fremden Stimme aufgesucht, die ihn aufforderte in eine Mühle im Koselbruch bei Schwarzkollm zu gehen. Das Leben auf der Straße war hart und deswegen hat er sich dazu entschieden dem Befehl der Stimme Folge zu leisten und seine Freunde hinter sich zu lassen. Am Ziel angekommen verhielten sich die Gesellen abweisend und ruhig und niemand wollte über die Arbeit in der Mühle sprechen oder Krabat verraten, wem denn das Bett oder die Kleider gehörten, die er nun benutzte. Wie sich herausstellte war die Arbeit auch alles andere als ein Kinderspiel aber wenigstens bekam Krabat regelmäßig zu essen, ordentliche Kleidung, wenn diese auch nicht so ganz passen wollte, und er hatte einen sicheren Schlafplatz. Je länger der Weisenjunge in der Mühle arbeitete, desto freundlicher wurden die Gesellen und besonders Tonda war ihm ans Herz gewachsen, der sich von Anfang an um Krabat gekümmert hatte. Es war kein Geheimnis, dass der Meister seinen Lehrjungen in die Kunst der schwarzen Magie einführte und so wurde auch Krabat belehrt. Doch immer noch gab es Geheimnisse in die ihn nicht einmal der Altgesell Tonda einweihen wollte. Nächtelang belauschte Krabat die Gesellen und den Meister wie sie Säcke mit weißem Mehl auf eine Kutsche luden. Damals wusste er noch nicht, dass der eigentliche Inhalt aus geriebenen Menschenknochen bestand und der Kutscher der Herr Gevatter höchstpersönlich war.
Die Freundschaft zu Tonda endete abrupt nach einem Jahr, als der Altgesell einen mysteriösen Tod starb. Einige Tage zuvor war er immer alleine mit einer Schaufel aufgebrochen und nun verstand Krabat auch wieso. Tonda hatte sich sein eigenes Grab schaufeln müssen in das die Gesellen ihn nun bestatteten. Die Trauer war groß und wieder legte sich eine betrübte Stimmung auf die anderen. An Tondas Stelle kam Witko, der wie Krabat anfangs keine Ahnung von den schrecklichen Begebenheiten in der Mühle hatte. Auch dieses Jahr verging und in der Silvesternacht verstarb Michal genauso mysteriös wie Tonda zuvor. Dieser wurde durch Lobosch ersetzt, den Krabat noch von früher kannte und so kümmerte er sich auch um seinen alten Freund, wie es Tonda einst mit ihm tat.

Krabat hatte sich im Laufe der Jahre in ein Mädchen verliebt das er Kantorka nannte, da er dessen Namen nicht erfahren wollte. Schon viele Gesellen vor ihm hatten Mädchen, die den Meister in der Silvesternacht um ihre Liebsten freibaten. Doch sobald dieser den Namen der Frauen erfuhr, hatten sie keine Chance mehr und sie wie auch der Geselle mussten sterben. Würden die Liebenden gewinnen, wäre der Meister dem Tod geweiht und alle Gesellen wurden vom Fluch der schwarzen Mühle befreit.
Von Krabats Vorhaben verängstigt, verbreitete der Meister ihm nun die Alternative, seinen Platz einzunehmen statt zu sterben. Jedoch galt der Pakt mit dem Herrn Gevatter dann auch für den Weisenjungen der besagte, dass andere Gesellen geopfert werden mussten. Doch Krabat lehnte das Angebot ab, da er sich nicht für den Tod eines seiner Gesellen schuldig machen wollte und entschied sich mit seinem Mädchen für den Weg der Lieben. Kantorka musste Krabat von den anderen Gesellen erkennen, die alle in Raben verwandelt waren. Doch mit einem Mal überkam den Jungen die Angst, dass sein Mädchen sterben musste, falls sie die Probe nicht bestand.

Fazit
Leider fehlen im Film viele bedeutende Szenen. Zwar fühlt man mit den Charakteren mit aber man kann nicht so eine gute Verbindung zu Tonda aufbauen wie sie im Buch entsteht. So ist man dann auch nicht allzu schokiert und traurig über dessen Tod. Trotzdem möchte ich nicht auf den Film verzichten der die Geschichte so wunderbar wiedererzählt, dass man ab und zu immer noch Gänsehaut bekommt. Für Leute die das Buch noch nicht gelesen haben ist der Film bestimmt um einiges besser, ansonsten findet man aber immer wieder einige Dinge die man so nicht kennt. Aber hier ist es zum Glück nicht der Fall, dass man sich wegen diesen Veränderungen so aufregen muss wie man es bei anderen Filmen vielleicht tut.

Irie Rasta Sistren dankt Oetinger Kinderkino herzlichst für die Bereitstellung dieser DVD.

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