Der Tod gehört zum Leben und trotzdem will man es nicht wahrhaben, wenn es mal soweit ist. Besonders schlimm ist es, wenn junge Leute sterben die noch alles vor sich haben. So ein junger Teenager ist Tessa die an Leukämie erkrankt ist und ihr restliches Leben vollkommen auskosten möchte. Mit einfachem Schreibstil schafft es die Autorin ihre Geschichte authentisch wirken zu lassen und ihr das besondere Etwas zu verleihen, das einen an das Buch fesselt. Gänsehaut und Tränen sind hier garantiert.
Die Liste
Tessa wusste, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte. An die Wand neben ihrem Bett begann sie an einer Liste mit Dingen zu schreiben, die sie noch tun wollte bevor sie sterben sollte. Mit Hilfe ihrer Freundin Zoe hatte sie vor, diese abzuarbeiten und ganz oben stand das Wort Sex. Ihr erstes Mal hatte sie sich romantisch und zärtlich vorgestellt. Ganz anders als es in Wirklichkeit war, aber was hat sie sich auch großes erwartet von einem fremden Jungen, den sie in der Disco kennengelernt hat? Tess wollte sich verlieben, mit einem Jungen schlafen der sie sanft berührte weil er ihr nicht wehtun wollte. Aber wäre es nicht grausam, wenn sich jetzt noch jemand in sie verlieben und nachdem sie starb, ganz alleine und einsam sein würde?
Tessa hatte sich eine Menge vorgenommen aber neben Drogen nehmen und kriminelle Dinger drehen wollte sie auch, dass ihre Eltern wieder zusammen kommen würden. Ihr Vater hatte all die Jahre für sie und ihren kleinen Bruder Cal gesorgt als ihre Mutter eines Tages einfach gegangen war. Tess war gerade erst zwölf Jahre alt als sie ihr einen Brief mit den Worten Gib das deinem Vater. in die Hand drückte, ihr einen Abschiedskuss gab und die Straße entlang ging bis der Horizont sie verschlang. Nie war sie da gewesen als es Tessa schlecht ging und sie ins Krankenhaus musste. Es war ihr Vater der nächtelang an ihrem Bett saß, ihr die richtigen Medikamente gab, wenn sie Schmerzen hatte, und sich die Augen ausheulte, wenn die Situation aussichtlos erschien. Es entwickelte sich so langsam, dass es ganz und gar unauffällig war, doch ihre Mutter kam Tessa immer öfters besuchen, hatte sogar für ein paar Stunden im Krankenhaus ihre Hand gehalten und ihre Haare aus der Stirn gestrichen. Langsam fühlte es sich wieder wie eine Familie an als ihre Eltern lachend im Wohnzimmer saßen während Cal einige Zaubertricks vorführte und Tess ein Modemagazin durchblätterte.
Das Leben schien es gut mit ihr zu meinen als sie eines Tages zum Nachbarsjungen in den Garten ging. Adam war gerade beim gärtnern und schaufelte nasses Laub zu einem Haufen, um es anzuzünden. Tessa hatte genug von den Versprechungen ihres Vaters, dass alles wieder gut werden würde. Sie wusste es besser und um hier einen Schlussstrich zu ziehen gab es nur eine Möglichkeit. Alle Gute-Besserung-Karten, alle Fotos von schöneren Tagen und das Kleid, das sie an dem Abend anhatte als Tessa ihr erstes Mal hatte, zu verbrennen. Adam hat nicht gefragt, wieso sie das tat und dafür war sie ihm dankbar. Einige Zeit später hat er Pilze besorgt, sie zu einem Tee verkocht und ihr dabei geholfen das nächste Wort von ihrer Liste zu streichen. Drogen. Punkt für Punkt ging sie die Wörter an ihrer Wand durch, doch sobald sie etwas davon erledigt hatte, kamen neue Wünsche dazu. Tee trinken, Cal im Arm halten und sich verlieben. Letzteres hatte Tessa nicht geplant, bis es dann doch geschah. Adam bedeutete ihr sehr viel, doch nach ihrem ersten Kuss erklärte er ihr, dass er das nicht könnte. Sie versuchten es mit Freundschaft aber auch das war viel zu kompliziert. Als er Tess zu Weihnachten ein Armband aus Silber mit kleinen Figuren dran schenkte, wusste sie, dass er auch in sie verliebt war.
Tess ging es von Tag zu Tag schlechter. Sie lang im Krankenhaus und der Arzt erklärte ihr, dass sie nur mit viel Glück noch zwei Monate überleben würde. Sie vermisste ihre Eltern, Cal und besonders Adam, der in den Nächten neben ihr lag und seinen Arm beschützerisch um sie gelegt hatte. So als könnte er den Tod davon abhalten sie zu holen. Aber Tessa wollte ihre letzten Tage nicht im Krankenhaus verbringen, sondern zu Hause. Alles sollte so normal sein wie immer, doch sie bekam nicht mehr viel von ihrer Umgebung mit, da sie fast die ganze Zeit nur schlief. Nach einiger Zeit verfiel sie in ein Koma, in dem sie zwar alles verstand was geredet wurde, selbst aber nichts erwidern konnte. Einer nach dem anderen verabschiedete sich von Tessa und auch Adam war bis zur letzten Minute geblieben, während er ihr seine Liebe beteuerte.
Cover
Diese Szene scheint im Krankenhaus zu sein, doch anstatt kraftlos, dürr und blass in dem sterilen Bett zu liegen, springt das Mädchen voller Optimismus auf diesem herum. Mir gefällt das Bild unglaublich gut.
Fazit
Die Geschichte ist so berührend ohne kitschig zu sein. Man verfolgt Tessas letzte Monate und kann sich nur zu gut in sie hineinversetzten. Wer würde nicht alles ausprobieren wollen, wofür Menschen siebzig, achtzig oder vielleicht sogar über neunzig Jahre haben, man selbst aber nur wenige Wochen? Tessa weiß, dass sie sterben wird und trotzdem erfreut sie sich an ihrem Leben, auch wenn es immer wieder Schattenseiten gibt. Sie würde alles dafür tun um mehr Zeit zu haben, aber da ihr das nicht vergönnt ist, lebt sie ihr Leben im Schnelldurchlauf. Auch wenn das Buch in leichter Sprache geschrieben ist, fesselt es auch Erwachsene. Oder vielleicht gerade deswegen, denn das veranlasst einen dazu, sich wieder wie sechzehn zu fühlen.
Irie Rasta Sistren dankt Goldmann herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.
Die Liste
Tessa wusste, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte. An die Wand neben ihrem Bett begann sie an einer Liste mit Dingen zu schreiben, die sie noch tun wollte bevor sie sterben sollte. Mit Hilfe ihrer Freundin Zoe hatte sie vor, diese abzuarbeiten und ganz oben stand das Wort Sex. Ihr erstes Mal hatte sie sich romantisch und zärtlich vorgestellt. Ganz anders als es in Wirklichkeit war, aber was hat sie sich auch großes erwartet von einem fremden Jungen, den sie in der Disco kennengelernt hat? Tess wollte sich verlieben, mit einem Jungen schlafen der sie sanft berührte weil er ihr nicht wehtun wollte. Aber wäre es nicht grausam, wenn sich jetzt noch jemand in sie verlieben und nachdem sie starb, ganz alleine und einsam sein würde?
Tessa hatte sich eine Menge vorgenommen aber neben Drogen nehmen und kriminelle Dinger drehen wollte sie auch, dass ihre Eltern wieder zusammen kommen würden. Ihr Vater hatte all die Jahre für sie und ihren kleinen Bruder Cal gesorgt als ihre Mutter eines Tages einfach gegangen war. Tess war gerade erst zwölf Jahre alt als sie ihr einen Brief mit den Worten Gib das deinem Vater. in die Hand drückte, ihr einen Abschiedskuss gab und die Straße entlang ging bis der Horizont sie verschlang. Nie war sie da gewesen als es Tessa schlecht ging und sie ins Krankenhaus musste. Es war ihr Vater der nächtelang an ihrem Bett saß, ihr die richtigen Medikamente gab, wenn sie Schmerzen hatte, und sich die Augen ausheulte, wenn die Situation aussichtlos erschien. Es entwickelte sich so langsam, dass es ganz und gar unauffällig war, doch ihre Mutter kam Tessa immer öfters besuchen, hatte sogar für ein paar Stunden im Krankenhaus ihre Hand gehalten und ihre Haare aus der Stirn gestrichen. Langsam fühlte es sich wieder wie eine Familie an als ihre Eltern lachend im Wohnzimmer saßen während Cal einige Zaubertricks vorführte und Tess ein Modemagazin durchblätterte.
Das Leben schien es gut mit ihr zu meinen als sie eines Tages zum Nachbarsjungen in den Garten ging. Adam war gerade beim gärtnern und schaufelte nasses Laub zu einem Haufen, um es anzuzünden. Tessa hatte genug von den Versprechungen ihres Vaters, dass alles wieder gut werden würde. Sie wusste es besser und um hier einen Schlussstrich zu ziehen gab es nur eine Möglichkeit. Alle Gute-Besserung-Karten, alle Fotos von schöneren Tagen und das Kleid, das sie an dem Abend anhatte als Tessa ihr erstes Mal hatte, zu verbrennen. Adam hat nicht gefragt, wieso sie das tat und dafür war sie ihm dankbar. Einige Zeit später hat er Pilze besorgt, sie zu einem Tee verkocht und ihr dabei geholfen das nächste Wort von ihrer Liste zu streichen. Drogen. Punkt für Punkt ging sie die Wörter an ihrer Wand durch, doch sobald sie etwas davon erledigt hatte, kamen neue Wünsche dazu. Tee trinken, Cal im Arm halten und sich verlieben. Letzteres hatte Tessa nicht geplant, bis es dann doch geschah. Adam bedeutete ihr sehr viel, doch nach ihrem ersten Kuss erklärte er ihr, dass er das nicht könnte. Sie versuchten es mit Freundschaft aber auch das war viel zu kompliziert. Als er Tess zu Weihnachten ein Armband aus Silber mit kleinen Figuren dran schenkte, wusste sie, dass er auch in sie verliebt war.
Tess ging es von Tag zu Tag schlechter. Sie lang im Krankenhaus und der Arzt erklärte ihr, dass sie nur mit viel Glück noch zwei Monate überleben würde. Sie vermisste ihre Eltern, Cal und besonders Adam, der in den Nächten neben ihr lag und seinen Arm beschützerisch um sie gelegt hatte. So als könnte er den Tod davon abhalten sie zu holen. Aber Tessa wollte ihre letzten Tage nicht im Krankenhaus verbringen, sondern zu Hause. Alles sollte so normal sein wie immer, doch sie bekam nicht mehr viel von ihrer Umgebung mit, da sie fast die ganze Zeit nur schlief. Nach einiger Zeit verfiel sie in ein Koma, in dem sie zwar alles verstand was geredet wurde, selbst aber nichts erwidern konnte. Einer nach dem anderen verabschiedete sich von Tessa und auch Adam war bis zur letzten Minute geblieben, während er ihr seine Liebe beteuerte.
Cover
Diese Szene scheint im Krankenhaus zu sein, doch anstatt kraftlos, dürr und blass in dem sterilen Bett zu liegen, springt das Mädchen voller Optimismus auf diesem herum. Mir gefällt das Bild unglaublich gut.
Fazit
Die Geschichte ist so berührend ohne kitschig zu sein. Man verfolgt Tessas letzte Monate und kann sich nur zu gut in sie hineinversetzten. Wer würde nicht alles ausprobieren wollen, wofür Menschen siebzig, achtzig oder vielleicht sogar über neunzig Jahre haben, man selbst aber nur wenige Wochen? Tessa weiß, dass sie sterben wird und trotzdem erfreut sie sich an ihrem Leben, auch wenn es immer wieder Schattenseiten gibt. Sie würde alles dafür tun um mehr Zeit zu haben, aber da ihr das nicht vergönnt ist, lebt sie ihr Leben im Schnelldurchlauf. Auch wenn das Buch in leichter Sprache geschrieben ist, fesselt es auch Erwachsene. Oder vielleicht gerade deswegen, denn das veranlasst einen dazu, sich wieder wie sechzehn zu fühlen.
Irie Rasta Sistren dankt Goldmann herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.
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