Mittwoch, 30. Juni 2010

Die Rose Von Byzanz

Am Sklavenmarkt
Über viele erotische Romane hört man, dass die Geschichten oft viel zu stumpf und langweilig wirken und man keine richtige Sympathie zu den Charakteren aufbauen kann. Natürlich gibt es dann auch solche Bücher, die mit ihren bemerkenswerten Storys zusätzlich punkten und dieser Roman zählt auf jeden Fall zu dieser Kategorie. Als ich mir die Inhaltsangabe durchgelesen habe, klang diese schon sehr interessant und spannend. Und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Das Feuermädchen
Johanna hatte alle Menschen verloren die sie je geliebt hatte. Bei dem Überfall der Nordmänner haben diese ihre Eltern und ihren Verlobten ermordet und Johanna selbst gefangen genommen. Sie sollte als Sklavin verkauft werden und nun stand sie in der stickigen Hitze, während ihre Kehle ausgedörrt war. Der Sklavenhändler Kallistos mochte ihre roten Haare nicht und beschimpfte sie deshalb immer als Feuerhexe. Damit sie ihn nicht verwünschen konnte gab er ihr nichts zu trinken, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass sie in dieser Hitze umkommen könnte.

Eirik verabscheute den Sklavenmarkt doch er war trotzdem hier, denn sein Herr wollte neue Gespielinnen haben. Ihm taten die Mädchen leid, die aus ihrer Heimat fortgeschafft wurden um ein elendes Leben in einer fremden Welt zu beschreiten. Doch so war das Leben derer die sich nicht verteidigen konnten. Diese Gedanken gingen Eirik durch den Kopf als er plötzlich eine junge Frau mit feuerrotem Haar sah. Sie war eine Sklavin und trug einen dünnen Fetzen an ihrem Leib, während die Fesseln an ihren Handgelenken ihr das Blut abschnürten. Kaum hatten sich ihre Blicke getroffen, als sie auch schon in sich zusammenfiel und keuchend am Boden liegen blieb. Eirik konnte nicht anders als zu ihr zu rennen und dem Mädchen zu helfen, die nach Wasser bettelte. Schnell gab er dem Sklavenhändler den Befehl Wasser zu bringen, das das Feuermädchen gierig schluckte. Sie sah so verletzlich aus, doch in ihren Augen war Mut, Stolz und vor allem Hass zu erkennen. Sie war eine außergewöhnliche Frau und obwohl sein Herr keine Rothaarigen mochte, brachte er sie und zwei weitere Sklavinnen zu ihm.
Johanna verabscheute alle Nordmänner, denn diese waren Schuld an ihrer Situation. Und obwohl sich der blonde Krieger um sie gekümmert hatte, war er doch ein Nordmann. Auf dem Weg zu seinem Herrn bot dieser ihr an, ihre Fesseln abzunehmen, doch Johanna war zu stolz und wollte sein Mitleid nicht. Oder war es etwas anderes das sich in seinen Augen spiegelte, die sie so kummervoll und aufrichtig ansahen? Doch Eiriks Herr hatte nur Augen für die schöne Ise, die aus derselben Heimat stammte wie Johanna. Früher waren sie zusammen immer schwimmen gegangen, denn sie kannten sich schon von klein auf. Aber nun sollte jede ihren eigenen Weg gehen. Eirik kam mit einem Beutel in dem der Lohn für Ise klapperte und weder Kallistos noch Johanna entging nicht, wie Eirik sie musterte. Der Sklavenhändler konnte sowieso nichts mit der Feuerhexe anfangen, deshalb bot er Eirik an, Johanna an ihn zu verkaufen. Der jedoch schubste sie wieder in die Arme des Sklavenhändlers und ging davon.

Auch wenn Eirik sich noch so bemühte Johanna aus dem Kopf zu bekommen, er schaffte es nicht. Er hätte sich niemals den Lohn für sie leisten können und so wurden seine Hoffnungen auch zerstört, als sein Herr das Feuermädchen nicht länger beachtete. Der einzige Weg Johanna zu befreien, war, Irene darum zu bitten. Er wollte Johanna nicht als Sklavin sondern als sein Eheweib, doch wo sollte sie wohnen? In der Kaserne konnte sie nicht bei ihm bleiben und sein Geld war immer viel zu schnell verbraucht. Er wünschte sich nur, dass das Feuermädchen ihre Freiheit wieder bekam. Als Irene ihm den Lohn für Johanna zusteckte konnte er kaum glauben, dass dieser Wunsch bald in Erfüllung gehen würde. Da wusste er aber auch noch nicht, dass Andronikos, Irenes Bruder, ihn mit dem doppelten Lohn überbieten würde. Die Sklavinnen in seinem Haus starben haufenweise. Und nun würde es Johanna so ergehen, sollte Eirik nichts unternehmen.

Cover
Die Schlichtheit des Umschlags hier ist sehr schön. Während eine nackte Frau die untere Hälfte ziert, schlängeln sich zwei Rosen auf dem Bild, das von warmen Farben dominiert ist.

Fazit
Der Roman enthält eine sehr spannende Geschichte mit sympathischen Hauptfiguren. Man fiebert mit Johanna mit und obwohl man ihren Hass auf die Nordmänner verstehen kann, hofft man trotzdem, dass Eirik sie von sich überzeugt. Auch die erotischen Szenen wurden gut und nicht zu primitiv beschrieben, wie es in anderen Büchern manchmal der Fall ist. Ein spannender Roman mit tollen Charakteren.

Irie Rasta Sistren dankt MIRA Taschenbuch herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

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