Dienstag, 1. Juni 2010

Sayuri

Ein Erstlingswerk und Bestseller
Ich habe mich so gesträubt, das Buch zu lesen. Es hat schon einige Zeit auf meinem Bücherregal gestanden und langsam hat es sich eine Staubschicht darauf gemütlich gemacht als ich mich dann endlich dazu gezwungen habe den Roman zu beginnen. Leider hatte ich große Vorurteile dem Buch gegenüber, was mir das Lesen anfangs sehr erschwert hat. Es ist keine Stunde vergangen, als ich die Geschichte mit klopfendem Herzen und schweißnassen Händen beendet habe.

Im japanischen Stil
Eine Stadt umgeben von der ewigen Wüste – Miro, der Königsbruder, hatte eine schwere Entscheidung zu treffen, denn der Wasserspiegel sank und der König wurde von Tag zu Tag schwächer. Er wusste, seine Entscheidung würde viel Schmerz und Hass mit sich ziehen, doch eine andere Lösung fand er nicht. Es mussten alle Sechzehnjährigen in die Wüste verbannt werden, in der der Tod schon auf die Menschen lauerte. Aber was waren schon ein paar junge Leben im Gegensatz zu einer ganzen Stadt dessen Bewohner elend verdursten müssten, würde er nichts unternehmen? Doch eine kleine Gruppe von Rebellen wollte ihr Schicksal nicht einfach so hinnehmen. Marje war einer dieser Taller, die sich gegen das Königshaus stemmten.

Kein Wiederstand hatte geholfen und Marjes Bruder Milan musste nun die Konsequenzen daraus ziehen. Er war einer derjenigen die dafür gekämpft haben, dass die Sechzehnjährigen nicht in den sicheren Tod geschickt wurden und nun musste er deshalb mit seinem eigenen Leben dafür bezahlen. Verängstigt und in Trauer um ihren guten Freund sah Sayuri von einem Versteck zu, wie Milan von der Klippe sprang bevor ihn die Soldaten des Königs hinabstoßen konnten.
Marje konnte Kiyoshi einfach nicht trauen. Auch wenn er ihr schon öfters geholfen hatte und er über den Zwischenfall kein Wort verlor, als sie ihm einen Dolch zwischen die Rippen gerammt hatte um zu entkommen, war er doch Miros Erbe. Auch er trug die Schuld daran, dass ihre Freundin aus der Stadt verbannt werden würde. So schnell wie möglich musste sie zu Sayuri um Milan seinen letzten Wunsch zu erfüllen und mit ihr in die Wüste zu flüchten. Was sie dort erwartete, konnte sie sich nicht einmal in ihren schlimmsten Träumen vorstellen. Gewissenlose Reiter auf ihren schuppigen Tieren streiften in den sandigen Dünen herum, immer auf der Suche nach neuen Menschen die sie in ihren Minen versklaven konnten. Aber auch Zentauren und Greife bewohnten einige Stellen außerhalb der Stadt, die aber kaum ein Mensch zu Gesicht bekommen hatte und deshalb an ihrer Existenz gezweifelt wurde.
Kiyoshi konnte die Entscheidung seines Onkels nicht akzeptieren. Es musste einen anderen Weg geben, ohne dass die Sechzehnjährigen alle dem Tode geweiht waren. Er hatte Marje und ihrer Freundin helfen wollen, doch stattdessen trennten sich ihre und Sayuris Wege. Der Tag war anstrengend gewesen und nun mussten sie nach einem sicheren Schlafplatz suchen, bevor sie sich zurück in die Stadt begeben konnten um das weißhaarige Mädchen zu retten. Doch alle Pläne wurden zunichte gemacht, als sich plötzlich die Sklaventreiber auf ihren Reittieren, den Essjiar, Kiyoshi und Marje näherten. Der Prinz hatte nur ein Schwert bei sich womit er den gefährlichen Echsen nicht einmal einen Kratzer in ihre gepanzerte Haut zufügen konnte. Bevor die Männer die beiden einkreisen konnten schrie Kiyoshi Marje zu, sie solle wegrennen. Ohne einen weiteren Blick auf das Mädchen, das sich schnell entfernte, schwang der Junge sein Schwert und wurde sogleich auf den sandigen Boden geschleudert. Er wusste von Anfang an, dass er keine Chance hatte aber wenigstens war Marje in Sicherheit. Kiyoshis Leben würde sehr bald schon in einer der Minen enden.

Suieen war gerade am Stadttor um seine Wasserrationen aufzufüllen, als er ein Mädchen schreien hörte. Sie rief nach einer Marje doch der Name hallte nur in seinem Kopf wieder. Niemand sonst bemerkte die verzweifelten Rufe und plötzlich entdeckte er das Mädchen dessen Haare so weiß waren wie er es noch nie zuvor gesehen hatte. Als ein Mischlingswesen hatte Suieen nie einen Platz gefunden an dem er sich länger aufhalten konnte, bis er Yuuka traf. Die Raubkatze war ihm eine treue Gefährtin geworden und hatte ihn sogar wie eine liebende Mutter aufgezogen. Er verschwendete keinen Gedanken an das, was seine Gefährtin sagen würde, wenn er ein Menschenkind mitbringen würde, denn er musste ihr einfach helfen, auch wenn er und Yuuka auf einer Reise waren, die für ihn das Leben oder den Tod bedeutete.

Cover
Der Schutzumschlag wird von Lilienblüten geziert, während auf der unteren Hälfte drei, in Schatten gehüllte Menschen stehen. So sehr man sich anstrengt, kann man hier aber nicht sagen, welche Figur zu welchem Charakter im Buch gehört. Das Cover ist, wie die Geschichte selbst, auch so ein bisschen im japanischen Stil gehalten.

Fazit
Ich hatte Gänsehaut als ich das Buch beendet habe. Obwohl es ja bekannt ist, dass Kinder sehr viel Fantasie haben, ist es unvorstellbar wie großartig die fast schon erwachsene Autorin es geschafft hat, eine fantastische Welt zu kreieren. Ich bin selbst nur ein paar Jahre älter und deswegen noch viel begeisterter als zuvor. Meine Vorurteile haben sich lange gehalten doch wie der Fluss, der in der Geschichte langsam zu verebben begann, verschwanden auch diese und hinterließen eine so große Freude am Lesen, wie ich sie schon lange nicht mehr hatte. Eine großartige Geschichte die keinen ungerührt lässt.

Irie Rasta Sistren dankt Arena herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

1 Kommentar:

  1. Danke das du mich auf dieses Buch mit der Nase gestoßen hast ;D ich habe es geliebt und am Ende geheult wie ein Wasserfall :(

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