Freitag, 30. Juli 2010

Bis Ans Ende Aller Tage

Die perfekte Liebe?
Geht es nach Jodi Picoults Roman, gibt es die wahre und überaus reale Liebe zwischen zwei Menschen. Doch von perfekt kann hier nicht die Rede sein, denn während Emily tot ist, muss es sich Chris im Gefängnis gemütlich machen. Er wird verdächtigt seine große Liebe, die er schon von Geburt an kannte, kaltblütig ermordet zu haben. Doch in dieser Geschichte gibt es für den erst siebzehnjährigen Jungen nichts Schlimmeres als ein Leben ohne Emily zu führen.

Die Wahrheit
Nachdem Chris‘ Eltern an seinem Krankenbett standen und ihn besorgt und zugleich ängstlich anstarrten, wusste er, dass Emily tot war. Es kam nicht überraschend, denn das Mädchen hatte schon seit längerer Zeit über Selbstmord gesprochen. Nur hatte Chris gehofft es ihr ausreden zu können um am Schluss wie der Ritter in weißer Rüstung dazustehen. Nie hätte er auch nur im Traum gedacht, dass schon ein Tag nach Emilys Tod der Verdacht auf ihn fallen würde. Nicht einmal, wenn es der Wahrheit entsprach.

Die Hartes und die Golds lernten sich genau zu der Zeit kennen als beide Frauen schwanger waren. Chris war drei Monate früher als Emily zur Welt gekommen und durch die gute Freundschaft zwischen den Eltern wuchsen die beiden Kinder wie Geschwister auf. Einmal kam Emily zu Besuch und einmal ging Chris zum Haus der Golds rüber, sodass die beiden Nachbarn wie eine einzige Familie zusammenwuchsen. Die Jahre vergingen und als die beiden Kinder ins Teenageralter kamen, verliebten sie sich ineinander. Es war keine gewöhnliche Schulromanze mit der man bei seinen Freunden angeben konnte, denn Chris und Emily verband so viel mehr. Als sie noch Kinder waren, hatte sich Christopher das Knie aufgeschürft, welches seine Mutter mit größter Sorgfalt verband, obwohl nicht einmal ein Kratzer zu sehen war. Doch Emily wusste um den Schmerz ihres Freundes Bescheid und fing an so herzzerreißend zu weinen, als wäre es ihr Knie gewesen das hart auf dem Asphalt aufgeschlagen war.
Chris war gutaussehend und ein toller Sportler, während Emily eher ruhig dafür aber eine beneidenswerte Künstlerin war. Ihre Gemälde, und besonders die, für die Chris Modell gestanden hatte, waren der Schlüssel zu ihrer Seele. Umso schlimmer war es dann, als Emily kurz vor ihrem Tod ein Selbstportrait malte das einen Totenschädel, umgeben von dunklen und stürmischen Wolken, darstellte. Eine Zunge schlängelte sich durch den schwebenden Kopf dessen Bedeutung später eindeutig analysiert werden sollte: Sexueller Missbrauch.

Genau an seinem achtzehnten Geburtstag klopfte die Polizei an die Haustür der Hartes und führte Chris mit Handschellen ab. Er zitterte am ganzen Körper als die Beamten ihn in eine kleine Zelle sperrten, wo er die Nacht verbringen sollte. Seine Eltern hatten sofort einen Anwalt verständigt, doch dieser konnte in der Zeit auch nicht viel für Chris tun, der am Mord ersten Grades an Emily Gold beschuldigt wurde. Und es sollte noch schlimmer kommen, denn die Staatsanwaltschaft hatte es so geregelt, dass der Junge ganze sieben Monate im Gefängnis verharren musste bis es endlich zu einem Prozess kam. Doch das war auch die Gelegenheit für seinen Anwalt genauestens nachzuforschen und einen raffinierten Plan auszuhecken.
Jordan McAfee wusste wie die Staatsanwaltschaft vorgehen würde und deshalb war es wichtig die Jury davon zu überzeugen, dass Emilys Schwangerschaft kein Grund für Chris war, seine Freundin umzubringen. Als er aber mit dem Jungen darüber redete, konnte dieser nicht glauben was er hörte und fiel sofort in Ohnmacht. Entweder war Chris der beste Schauspieler, den Jordan je gesehen hatte oder er war wirklich unschuldig.
Chris durchlebte die Hölle im Gefängnis. Einer seiner Mitinsassen war wegen Kindesmords angeklagt. Er war kaum älter als Chris selbst und hatte sein Baby so kräftig geschüttelt, dass es starb. Steve hatte sein Kind nicht beruhigen können als es so sehr geschrien hatte, doch nie wollte er den Tod für seinen kleinen Sohn. Chris konnte Steves Schmerz verstehen. Er war der einzige, dem er sich anvertrauen konnte. Doch nachdem der Häftling für schuldig befunden wurde und in das staatliche Gefängnis kam, verlor Chris alle Hoffnungen und kurze Zeit später erfuhr er, dass Steve sich in seiner Zelle erhängt hatte. Doch nach Jordans Meinung lief Chris‘ Prozess gar nicht mal so schlecht aber der Junge musste die Wahrheit sagen, die sein Anwalt von Anfang an nicht hören wollte. Chris hatte Emily erschossen.

Cover
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und genauso ist es bei diesem Cover. Das Mädchen hat eine gebeugte Haltung und vermittelt so Unsicherheit und Selbstzweifel. Ein einfaches aber vielsagendes Bild.

Fazit
Wie könnte ich anders als auch diesen Roman von Jodi Picoult zu loben? Die Geschichte ist herzergreifend, man leidet mit Chris und seiner verlorenen Liebe Emily mit und man hofft einfach nur auf das Beste, das aus so einer Situation entstehen könnte. Die Autorin schafft es mit so viel Geschick dem Leser von einer Welt zu erzählen, die alles andere als eintönig ist, es hier jedoch zu viele dunkle Schatten gibt.

Irie Rasta Sistren dankt PIPER herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen