Mittwoch, 21. Juli 2010

Erebos

Das Spiel, das dein Leben verändert
Als ich mich schon ein wenig in das Buch reingelesen habe, ist mir die Situation ziemlich bekannt vorgekommen. Hat man innerhalb der letzten zwei Jahre immer wieder Nachrichten geschaut oder Zeitungen gelesen, ist einem vielleicht aufgefallen, dass es ein Videospiel gibt, das den Spieler so sehr in die virtuelle Welt zieht, dass er um sich herum alles vergisst, die Schule und seine Freunde vernachlässigt und im schlimmsten Fall sogar das Game für reell erachtet. Das hat sich die Autorin Ursula Poznanski wahrscheinlich als Vorbild für ihren Roman genommen, der auch Leser in seinen Bann zieht.

Die grieschische Mythologie
Colin hatte sich in den letzten Tagen sehr verändert. Und nicht nur er, auch andere Mitschüler verhielten sich geheimnisvoll und manche auch ängstlich. Nick hatte zwar gesehen wie eine CD von Schüler zu Schüler weitergereicht wurde, doch niemand verlor ein Wort über seinen Inhalt. Nicht einmal Colin, der zu Nicks besten Freunden zählte. Immer wieder versuchte er deshalb an eine dieser CD's ranzukommen, bis Brynne ihn eines Tages beiseite genommen hatte und ihm eine rechteckige, flache Hülle in die Hand drückte. Nick war nun endlich auch in die Geheimnisse eingeweiht, doch damals wusste er noch nicht, dass er mit seinem Leben dafür bezahlen sollte.

Das einzige Wort das auf der flachen Scheibe prangte, war Erebos. Nick hatte noch nie davon gehört, umso neugieriger wurde er, als er die CD in sein Computerlaufwerk legte. Sein Bildschirm wurde ganz Schwarz und zuerst dachte er, dass sein Computer abgestürzt war. Alles schütteln, klopfen und schimpfen half nicht, doch die Ungeduld verwandelte sich schnell wieder in Neugier um, als plötzlich die roten Letter durch die Dunkelheit drangen. Zuerst stand der Namenlose in einem dunklen Wald herum und Nick probierte verschiedene Tastenkombinationen, die bei anderen Computerspielen funktionierten. Auch hier war es kein Problem den Namenlosen durch die Gegend rennen zu lassen, bis er an einen Mann stieß, der an einem Lagerfeuer saß. Sein Gesicht war fahl und ausgemergelt, seine Statur gekrümmt und abwesend. Doch als Nick seine Maus probehalber auf den Mann richtete, sah dieser ihm direkt ins Gesicht. So kam es ihm jedenfalls vor. Die kleine Unterhaltung mit dem Mann war beunruhigend, denn er warnte Nick die Welt von Erebos zu betreten und auch auf seine Fragen gab der Ältere ungewohnt kluge und individuelle Fragen, wie Nick es noch nie bei einem Computerspiel erlebt hatte. Doch der Junge würde natürlich nicht das Spiel verlassen. Nicht jetzt, wo er endlich erfahren hatte warum seine Freunde und Mitschüler so ein Geheimnis um Erebos machten. Bevor er mit dem Game beginnen konnte, musste er nämlich einigen Regeln zustimmen, die unter anderem völlige Diskretion von ihm verlangten.
Nachdem Nick einen Dunkelelf namens Sarius erstellt hatte, ging das Spiel nun so richtig los. Es mussten Orks besiegt, riesige Skorpione in Einzelteile geschlagen und Quests erledigt werden. Doch es gab auch Aufgaben, die es in der Realität zu bewältigen gab. Nick verstand das alles erst nicht. Wieso sollte er eine kleine Kiste von irgendwo in London an einem anderen Platz verstecken? Was hatte das für einen Sinn? Doch der Bote, der Nick diesen Auftrag gegeben hat, bestand auf diese Aktion. Nick konnte nichts verlieren, also tat er es. Er war quer durch London gefahren um den Boten zufrieden zu stellen und nun bekam er auch seinen Lohn dafür. Sarius wurde immer stärker, gewann an Level und so auch an Erfahrung, doch Nick verstrickte sich immer mehr in die gefährliche Welt.

Jamie hatte Nick immer wieder gewarnt, ihm gesagt, dass er sich sehr verändert hatte, seit er nun auch diese CD hatte. Doch wieso verstand sein bester Freund denn nicht, dass Erebos atemberaubend und einzigartig war? Nick war völlig ausgeflippt als Jamie ihn eines Tages nach der Schule abpasste. Er hatte davon gehört, dass Nick aus dem Spiel geflogen war und nun wagte sein bester Freund es auch, ihm dafür auf die Schulter zu klopfen. Doch die freundschaftliche Geste veranlasste Nick seinem Freund zuzuschreien, dass er abhauen sollte. Genervt griff Jamie nach seinem Fahrrad und strampelte in die Pedale. Nur Sekunden später hörte Nick ein ohrenbetäubendes Krachen und Stimmengewirr. Nick ließ seinen Rucksack fallen und rannte in die Richtung, in die Jamie gefahren war, um diesen nun reglos in einer immer größer werdenden Blutlache auf dem Boden zu finden.

Cover
Das große Glotzauge aus dem Game, das Nick in dem Buch spielt, könnte man hier auf dem Cover sehen. Es sieht unheimlich und gefährlich aus und genauso wie im Roman scheint es, als könnte es alles sehen was man tut.

Fazit
Ich kann den ganzen Hype um Erebos zwar verstehen, doch finde ich es selbst ein wenig übertrieben. Das Buch ist wunderbar geschrieben, doch die Zeit die Nick mit dem Spiel verbringt, wirkt nicht allzu interessant. Ich fand die Stellen besser, in denen er und seine Freunde in der reellen Welt gehandelt haben. Und besonders der Schluss hat es mir angetan. Ich hätte nie gedacht, dass sich Erebos hinter so vielen Geheimnissen verborgen hat. Das Buch ist spannend und nicht nur für Gamerfans ein netter Zeitvertreib.

Irie Rasta Sistren dankt Loewe herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen