Mittwoch, 8. Juni 2011

Ich Bin Legende

Eine neue Rasse ist geboren
Nachdem eine Seuche die Menschheit langsam dahingerafft hatte und die Toten sich in blutsaugende Wesen verwandelten, begann das Leben des Robert Neville bedeutungslos zu werden. Er hatte mitansehen müssen, wie die Krankheit über seine Familie herfiel, sie schwächte und letztendlich tötete. Und dasselbe passierte auch mit seinen Freunden und Nachbarn, bis nur noch Robert Neville als einziger Mensch auf der Welt war.

Immer mehr in sich zurückgezogen, quälten den Einsiedler anfangs besonders die Gelüste nach Frauen. Tagsüber streifte er durch die Straßen, auf der Jagd nach Vampiren, der Suche nach Essbarem und um den Schmerz zu vergessen, der ihn innerlich langsam auffraß. Seine Frau und seine Tochter waren tot und nichts was er tat, konnte das ändern. Der Alkohol ließ ihn kurze Zeit vergessen, doch die Vampire, die jede Nacht vor seinem Haus auf ihn lauerten und ihn nach draußen zu locken versuchten, machten Robert Neville noch verrückter. Der Wahnsinn hatte sich längst in seinen Kopf eingenistet und bloß seine Forschungen, den Bazillus der Krankheit zu bekämpfen, vertrieben seine wiederkehrenden Gedanken an seine Vergangenheit und den nicht akzeptablen Selbstmord.

I am Legend
Bevor ich das Buch gelesen habe, sah ich den Film mit Will Smith im Kino. Mir hat er damals sehr gut gefallen, doch hier muss erwähnt werden, dass, außer der Grundidee, sich diese beiden Werke kaum ähneln.
Robert Neville ist durch seine Trauer ein verwirrter und misstrauischer Mann geworden. Sein Alltag besteht darin, sein Haus zu reparieren, das in der Nacht zuvor von den Vampiren beschädigt worden war, nach Essen zu suchen und die Blutsauger abzuschlachten. In diesen zweihundertacht Seiten des Buchs, das die Geschichte über Robert Neville enthält, wurde der Charakter und seine Gefühlslage, sowie seine immer verrückter werdenden Bedürfnisse vollkommen perfekt rübergebracht, sodass man sich kaum besser in den Hauptcharakter hineinversetzten könnte. Man verzweifelte, wenn Neville wieder an seine Vergangenheit dachte und freute sich, nachdem er sich wieder entschlossen hatte, zu leben.

Die andere Hälfte des Buchs beinhaltet zehn Kurzgeschichten des Autors, worauf ich aber nicht näher eingehen will, denn eigentlich geht es hier ja um Robert Neville in Ich bin Legende. Der Autor Richard Matheson hat eine einzigartige Schreibweise, die einen in die siebziger Jahre zurückversetzt, andererseits aber auch mit der heutigen Art des Schreibens verglichen werden kann. Er schafft es allzu gekonnt den Leser in die düsteren Gedanken des Hauptprotagonisten eintauchen und mitfiebern zu lassen. Und auch wenn man fast die ganze Zeit nur über Robert Neville und seinen Alltag liest, kommt keine Stelle auf, an der man nicht vor Spannung und Neugier mitzittert.

Die Geschichte ist beeindruckend, zwar gespickt mit einigen vampirischen Klischees, doch wurden sie wieder so verändert, dass diese neu und voller Überzeugung dargestellt wurden. Hinter der seltsamen Seuche und dem Verhalten der Vampire steckt ein Bazillus, der im Laufe des Buchs von Neville erforscht wird. Man kann seine Gedankengänge sehr gut nachvollziehen und auch die Erklärungen klingen plausibel.

Fazit
Auch wenn ich wollte, kann ich nichts gegen Robert Nevilles Geschichte sagen. Sie beinhaltet Klischees, die aber, da sie so gut dargestellt und erklärt werden, die Story auf keinen Fall negativ beeinflussen. Genau im Gegenteil und auch die neu dazu erfundenen Ereignisse um Vampire klingen absolut glaubhaft. Robert Neville ist ein sehr sympathischer Hauptcharakter, auch wenn er oft verwirrt und verrückt wirkt und die Unmenschlichkeit fast vollkommen von ihm Besitz ergriffen hat. Der Autor hat hier auch die tolle Gabe, den Leser in Angst zu versetzten, ohne großartig auf die Vampire eingehen zu müssen. Man fühlt den Schrecken, der sich in Neville eingenistet hat und kann diesen auch nachvollziehen. Das Buch ist unumgänglich für Fans des Horrors, der Vampire und dem Leser, der einfach mal wieder was Neues in den Händen halten und sich nicht über einen Fehlkauf ärgern will.

Irie Rasta Sistren dankt Heyne herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

5 Kommentare:

  1. Ich mochte den Film nur wegen dem Hund :D

    Im Buch sind diese Dinger also Vampire :S

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  2. Ja, Vampire =) Und echt gruselige noch dazu!!

    Ich mochte den Film ja besonders, wegen den vielen Bob Marley Liedern; und weil sie auch von Damian Marley geredet haben ;D

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  3. naja das klingt gut ich liebe vamps wie du weißt XD im film sind die ja eher zombies ^^

    <3

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  4. Ja, stimmt. Aber der Film hat so betrachtet eher wenig mit dem Buch zu tun als die Grundidee ;) Trotzdem finde ich beides gut =D

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  5. Den Film mit Will Smith habe ich leider (noch) nicht gesehen, dafür aber die Verfilmung "Der Omega-Mann" aus den 1970ern - und gerade das Buch gelesen (meine Kritik hier: http://www.leselink.de/buecher/post-apokalypse/ich-bin-legende.html ). Auch ich fand das Leben von Neville absolut glaubhaft beschrieben, auch wenn ich ihn nicht immer ganz sympathisch, manchmal sogar eher selbstgerecht fand. Aber auch das ist wiederum glaubwürdig, denn schließlich fühlt er sich von Anfang an im Recht.

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