Mittwoch, 17. August 2011

Die Schattenritter - Unsterbliches Verlagen

Söldner auf der Suche nach dem heiligen Gral
Severian de Foncé und seine fünf Freunde hatten den Auftrag erhalten, den mächtigen Kelch zu finden, der ewiges Leben versprach. Stattdessen entdeckten sie aber den Blutgral, der jeden mit seinem Fluch belegte, der aus ihm trank. Und doch, oder vielleicht gerade deshalb, wurde dieser Kelch von Soldaten bewacht und war mit Fallen versehen. Es war Anfang des vierzehnten Jahrhunderts, als Severian seine Hand ausstreckte um den Kelch in Gewahrsam zu nehmen, als sein Körper mit Gift durchflutet wurde und das Leben allmählich aus ihm herausfloss.

Pru war eine neugierige und aufgeschlossene Frau. Wenn man sie das erste Mal traf, hatte man nicht das Gefühl, dass sie todkrank war und genauso ging es auch Chapel, der von ihrem Anblick von Anfang an fasziniert war. Er war nach England gereist, da er erfahren hatte, dass Pru nach dem heiligen Gral suchte wie er einst selbst. Doch er musste verhindern, dass sie dasselbe Schicksal ereilte wie ihn. Er wandelte nun schon seit vielen Jahrhunderten auf der Erde, saugte den Menschen das Blut aus ihren Leibern wie ein Monstrum und verkroch sich dann in den kalten Schatten eines Kirchenkellers. Chapel würde verhindern müssen, dass Pru aus dem Blutgral trank, auch wenn er sie somit in den sicheren Tod schickte.

Leben als Monster oder sterben als Mensch
Schon als ich mir die Inhaltsangabe dieses Buchs durchgelesen habe, wusste ich, dass es mir gefallen würde. Doch ich habe mir was ganz anderes vorgestellt. Die Geschichte spielt hier nämlich noch am Ende des neunzehnten Jahrhunderts und die Autorin führt einen durch das Leben und die Gebräuche des damaligen Adelshauses. Hauptsächlich fällt einem aber die Ausdrucksweise der Sprache auf, die die Menschen zu der Zeit noch verwendet haben. Die Autorin hat es nämlich richtig gut und glaubhaft hinbekommen, den Leser in eine Welt vor über hundert Jahren zu führen.

Anders als bei vielen anderen Liebesromanen in denen es um Vampire geht, sind die Figuren der Nacht in diesem Buch nicht seit Geburt an so. Durch einen Fluch wurden sie in Vampire verwandelt und Chapel sieht sich seither auch als ein Monstrum an. Er versucht seine Sünden zu sühnen, indem er der Kirche hilft den heiligen Gral zu finden. Doch während der ganzen Zeit fällt das Vampirdasein doch eher in den Hintergrund, da Chapel sich nicht allzu oft mit seiner dunklen Seite beschäftigt.

Die beiden Hauptfiguren Chapel und Pru sind schon von der ersten Seite an sehr sympathisch. Ihre unterschiedlichen Charaktere wirken auf den Leser wie magisch anziehend und auch die Nebenfiguren spielen eine große Rolle in dem Roman. Man erfährt von Chapels ehemaligen Gefährten, die sich nach dem Fluch zerstreut haben aber immer noch mit ihm in Verbindung stehen, und lernt Prus Familie kennen. Kathryn Smith hat einen wunderbaren Schreibstil der nicht nur flüssig sondern auch schön altmodisch gehalten ist.

Fazit
Der erste Band der Schattenritter Romane besticht mit gefühlvollen Charakteren, leidenschaftlichen Szenen und spannenden Momenten. Es ist zwar kein Buch, das man in einem Rutsch durchlesen kann, jedoch liest man mit dem Bewusstsein weiter, dass bald eine neue mitreißende Szene auftaucht, der man nicht entwischen kann. Dass der Roman in einer längst vergangenen Zeit spielt, hat seinen besonderen Reiz und man kann sich auch sehr gut in die Charaktere einfügen und ihre Handlungen nachvollziehen.

Irie Rasta Sistren dankt Droemer Knaur herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

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