Montag, 15. März 2010

Hexendreimaldrei

Ein modernes Märchen
Wer Froschkönig kennt, kann sich schon mal ungefähr vorstellen worum es in dieser Geschichte handelt. Hier geht es aber nicht um eine Prinzessin die einen Frosch durch einen Kuss von seinem Amphibienleben erlöst. Mit viel Witz erzählt die Autorin Claudia Toman ihren ersten Roman, aber die Protagonistin Olivia hat dabei alles andere als ein leichtes Leben. Warum ihr Schwarm plötzlich zu einem kleinen, grünen Frosch verwandelt wurde, und was einen sonst noch in dem Buch erwartet, könnt ihr hier nachlesen.

Die männliche Tütü-Fee
Olivia, eine Frau Ende der Zwanziger, hatte eigentlich ein ganz normales Leben mit Höhen und Tiefen. Das alles hat sich schlagartig geändert, als sie händeringend auf der Toilette in einer Kirche saß, in der bald eine Hochzeit stattfinden sollte. Jedoch konnte sich Olivia nicht für das Brautpaar freuen, denn sie war in den bald Verheirateten verliebt. Sie hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dass etwas die Hochzeit verhindern konnte, als sie ein Streichholz anzündete, um den unangenehmen Geruch auf der Toilette zu beseitigen. Doch was sie dann erblickte, hätte sie in ihren wildesten Träumen nicht für möglich gehalten.

Was für Möglichkeiten bleiben einem, wenn man eine romantische Trauung verhindern will? Nicht viele. Man kann aber bei der gewissen Stelle, an der gefragt wird ob jemand Einwände zur Vermählung hat, sich erheben und seinen Senf dazugeben. Aber damit geht man das Risiko ein, von allen gehasst zu werden und sich wie ein Idiot zu fühlen. Naja, Olivia hat da doch eine etwas andere Möglichkeit. In der Toilette ist ihr nämlich plötzlich ein Feerich erschienen, der ihr einen Wunsch gewährte. Verzweifelt machte sie einen großen Fehler, als sie sich wünschte, dass der Bräutigam in einen Frosch verwandelt werden sollte. Sie hatte ja keine Ahnung, dass das wirklich geschehen würde und als sie vor der Toilettentür plötzlich wirre Stimmen hörte, konnte sie kaum glauben, was passiert war. In einem Blumentopf saß ein kleiner grüner Frosch und starrte Olivia aus seinen großen, ungläubigen Augen an. Ein Gutes gab es aber: Die Hochzeit war verhindert worden. Selbst total aus dem Häuschen schnappte die Frau sich den Frosch und ergriff die Flucht. Auf seine Frage hin, wie das nur geschehen konnte, wusste Olivia keine Antwort. Natürlich war es ihr Wunsch gewesen, der ihn zu einer Amphibie machte, jedoch konnte sie ihm das unmöglich sagen. Nun lag es an ihr, die Suppe wieder auszulöffeln und ihre große Liebe zurück in einen Menschen zu verwandeln. Bei ihr zu Hause angekommen, machte sie sich gleich im Internet auf die Suche nach einem Gegenzauber. Der Feerich, den Olivia nämlich schon ein zweites mal durch ein Streichholz herverlangt hatte, konnte den Wunsch nicht rückgängig machen. Aber zum Glück fand Olivia eine Seite, die ihr zwar suspekt vorkam, jedoch die einzige Chance darstellte den Frosch zurückzuverwandeln. Hierbei handelte es sich nämlich um Hexen, die anscheinend schon viel Erfahrung mit solchen Zaubern hatten. Da sich diese Vereinigung jedoch in London befand, und die Zeit immer mehr drängte, musste sie sich mit ihrem kleinen Begleiter sofort auf den Weg machen. Was Olivia aber nicht wusste, war, dass man mit Hexen nicht spaßen konnte.

Rückblende: Olivia führte schon lange ein Singelleben und abgesehen von einer Katze hatte sie niemanden zum Schmusen. Da kam dieser ungewöhnliche Mann wirklich rechtzeitig in ihr Leben. Er hatte zwar ein merkwürdiges Erscheinungsbild, jedoch konnte die Frau nicht nur seinem französischen Akzent nicht wiederstehen. Er war Pianist und Olivia fühlte sich durch seine Musik vollkommen ausgefüllt. Als er sie dann eines Abends einlud um ein wenig Zeit mit ihr zu verbringen, stellte sich heraus, dass er ja gar kein romantisches Interesse an Olivia hatte, die sich schon Hals über Kopf in ihn verliebt hat. Er hatte nämlich eine Freundin.

Cover
Das Buch ist geziert mit funkelnden Pünktchen, schnörkeligen Blumen und verschiedenen Tierchen, darunter auch ein Frosch, auf rotem Untergrund. Obwohl die Farben Grün und Rot sich nicht vertragen, stechen sie hier ganz und gar nicht unangenehm ins Auge. Das Cover ist ein schönes Bild für ein witziges Märchen.

Fazit
Wie schon erwähnt ist der Roman voll von lustigen Stellen die einen zum Schmunzeln bringen. Besonders die Klo-Szene am Anfang habe ich sehr genossen. Jedoch muss ich hier leider sagen, dass die Rückblenden für mich viel interessanter waren, als die Teile, in der Olivia versucht, den Frosch zurückzuverwandeln. Diese Stellen haben sich nämlich etwas in die Länge gezogen. Meine anfängliche Skepsis hat sich im Lauf der Geschichte ein wenig gemildert, jedoch ist sie nicht ganz verflogen. Das Buch kann zwar durch seinen Witz überzeugen, jedoch habe ich lange auf etwas wirklich Spannendes gewartet.

Irie Rasta Sistren dankt Diana herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für deine Rezension um dieses Buch schleiche ich schon länger rum. Aber so ganz in mein bevorzugtes Genre passt es nicht, daher hab ich mich bisher noch nicht getraut...

    AntwortenLöschen